Glänzte die ARAG Krankenversicherung letztes Jahr mit weitreichender Beitragsgarantie, werden die Prämien in diesem Jahr erhöht. Die uns vorliegenden Daten weisen jedoch eine äußerst moderate Beitragserhöhung aus und darüber hinaus erneut eine Beitragsgarantie im Neugeschäft für viele Tarife. Was Sie bei einer Beitragserhöhung als PKV Versicherter tun können und warum die PKV Beiträge überhaupt erhöht werden, fassen wir kurz zusammen.


Wissenswertes zur ARAG Beiragserhöhung im Überblick:

Wie funktionieren Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung?

Die Krankenvollversicherung wird in regelmäßigen Invervallen erhöht. Dies liegt an mathematisch nicht kalkulierbaren Parametern. Daher werden Beiträge im Regelfall alle zwei bis drei Jahre erhöht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Unter Anderem erhöhte Kosten im Gesundheitswesen, medizinischer Fortschritt, die Verzinsung und längere Lebenserwartungen. Diese Parameter entwickeln sind in Analogie oder ähnlich wie die Entwertung von Geld und können beim Abschluss nicht vollumfänglich eingeplant werden. Die steigenden Gesundheitsausgaben, weil man an sich älter und kränker wird, sind jedoch eingeplant. Dafür werden Altersrückstellungen gebildet. DIe Aussage man würde mehr zahlen, weil man Älter wird stimmt nicht bzw. nur weitreichend bedingt. Die Anpassungsnachricht der Beiträge erhalten Kunden üblicherweise im November auf dem Postweg. Üblicherweise werden PKV-Tarife im Schnitt jährlich um 4,8 Prozent erhöht und verdoppeln sich daher ca. alle 20 Jahre.

Wie läuft eine Beitragsanpassung in der PKV ab?

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen, die Menschen leben länger durch medizinischen Fortschritt und der Zinsmarkt ist im Keller. Diese Gründe muss ein Mathematiker / Aktuar der Gesellschaft berechnen. Weichen die Zahlen zum Vorjahr (Vorbetrachtungszeitraum) um gewisse Schwellenwerte ab, kann oder sogar muss der Versicherer die Beiträge erhöhen. Wird mathematisch je Altersgruppe die Erhöhung berechnet, muss im Anschluss noch ein unabhängiger Treuhänder diese bestätigen. Tut er dies, erhalten Kunden die Erhöhungsmitteilungen mindestens einen Monat vor der Wirksamkeit der Erhöhung. In diesem Jahr wirkt die Erhöhung ab 01.01.2021. Daher werden Sie spätestens am 30.11.2020 eine Postnachricht erhalten.

Beitragserhöhungen 2021 in der privaten Krankenversicherung, was kann ich tun?

Versicherte die eine Anpassung ihrer Beiträge erhalten, haben ein Sonderkündigungsrecht und können sich somit eine neue Krankenkasse suchen. Sind Versicherte länger als sieben Jahre versichert, ist dies jedoch häufig langfristig kein guter Plan, da damit einige Risiken einhergehen. Sie verlieren Teile Ihrer gebildeten Altersrückstellungen, haben ein neues bis zu fünf Jahre währende Risiko der Anzeigepflichtverletzung und Sie starten mit neuer Berechnung der Versicherungszeiten bei Zahnstaffeln und leistungsfreien Jahren für die Beitragsrückerstattung. Sollte es sich wirklich lohnen aus Ihrer Sicht, sollte man genau schauen ob das Leistungsniveau wirklich identisch ist. Hat Ihr Versicherer eine umfängliche Leistung und der neue Versicherer flächenddeckend nur noch 75%, lohne es sich auch mal intern bei der ARAG zu schauen. Hier gibt es gegebenenfalls auch interessant Möglichkeiten.

Für langjährig Versicherte Kunden lohnt sich ein PKV-Tarifwechsel nach §204 VVG. Die Überprüfung der PKV Tarife eröffent in vielen Fällen spannende und lohnenswerte Alternativen. Ein Tarifwechsel erhält im Übirgen ihre gebildete Altersrückstellung der Krankenversicherung und auch die erworbenen Rechte. Erworbene Rechte sind die zurück gelegte Versicherungsdauer und leistungsfreie Jahre. Ein Risiko der Vorvertraglichen Anzeigepflicht spielt darüber hinaus keine Rolle, außer es geht um Leistungsverbesserunge. Für den verbesserten Teil, darf der Versicherer die Gesundheit heran ziehen, Risikozuschläge anbieten, Wartezeiten vereinbaren und auch die Versicherungsdauer neu bewerten. Jedoch nur für den hinzukommenden Teil. Für die auch vorher schon bestehende Leistung gibt es weder eine Überprüfung der Gesundheit beim Tarifwechsel sond Wartezeiten oder gar Risikozuschläge.

Was ist bei einem Wechsel in einen anderen Tarif der ARAG Krankenversicherung bei einer Beitragsanpassung zu beachten?

Die ARAG Krankenversicherung nimmt an der vom PKV Verband berufene PKV-Tarifwechselleitlinie teil. Daher erhalten Sie eine Antwort innerhalb von 15 Werktagen und man wird Ihnen erfahrungsgemäß eine Tarifalternative anbieten. Auch bei einer Beitragserhöhung erhalten Kunden ab dem 55. Lebensjahr automatisierte Angebote. Dabei sind aus unserer Sicht zwei Faktoren zu berücksichtigen.

  1.  Denken Sie daran, dass alle anderen Kunden des Kollektives diese Möglichkeit angeboten bekamen. Das heißt in einen neuen Tarif werden flächendeckend schlechte Risiken transferiert. Dies ist also keine Individuallösung und langfristig rächt sich dies wenn möglich mit erneut überproportional steigenden Beiträgen
  2. Nur einen Tarif auszuwählen ist zu kurz gedacht. Prüfen Sie genau die Leistungen und alle Alternativen. Dies sind je nach Versicherer bis zu 613 Möglichkeiten. Darüber hinaus ist sowohl der Risikozuschlag oder Leistungsausschluss, falls nötig, genau zu prüfen. Es gibt Selbstbeteiligungsmöglichkeiten, diese machen jedoch nur Sinn wenn Sie diese genau betrachten in Bezug auf Steuerschädlichkeit, effektivem Beitrag und dem Worst-Case-Szenario. Nehmen Sie sich also bei allem Ärger über die Anpassung Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Benötigen Sie mehrere Informationen? Sprechen Sie uns an.

Wir beraten Sie gern - Jetzt kostenfrei informieren.


Die Datenschutzrichtlinien und Erstinformation habe ich zur Kenntnis genommen.

 

Aufgrund der Komplexität der Prüfung und Vielfalt des Marktes der Krankenversicherung ist eine unabhängige Beratung empfohlen.

Welche Tarife sind von der ARAG Krankenversicherung Beitragsanpassung 2021 betroffen*?

Die aktuell vorliegenden Informationen weisen einen Großteil an Beitragsgarantien aus. Das ist äußerst erfreulich. Die Daten beziehen sich allerdings aktuell nur auf die Tarife für Neukunden. Üblicherweise folgt jedoch die Anpassung für die bestehenden Kunden. Für die stationären Bausteintarife liegen uns noch keine Informationen vor. Außerdem werden passend zu den hier benannten Tarifen auch die passenden Beitragsentlastungstarife angepasst. Dies spricht für eine Abzinsung des Rechnungszins im jeweiligen Tarif.

Beiträge die erhöht werden im Neugeschäft:

Kompakttarife:

  • K0 zwischen 4% bis zu 5%
  • K300 zwischen 3% bis zu 4%
  • K600 zwischen 3% bis zu 5%
  • K900 zwischen 2% bis zu 5%
  • K1200 zwischen 3% bis zu 6%
  • K1500 zwischen 4% bis zu 6%

Ambulante Tarife (Bestand noch unbekannt):

  • 205 zwischen 8% bis zu 11%
  • 207 zwischen 7% bis zu 9%
  • 208 zwischen 5% bis zu 6%
  • 210 zwischen 2% Beitragsreduktion und 4% Erhöhung

Stationäre Tarife:

  • 220 zwischen 5% Beitragsreduktion und 2% Erhöhung
  • 230 zwischen 2% Beitragsreduktion und 5% Erhöhung
  • 240 zwischen 4% bis zu 15%

Nicht von einer Erhöhung betroffen im Neugeschäft und im Bestand:

Kompakttarife:

  • MB0, MB300, MB600, MB900,  MB1200, MB1500
  • ME0, ME300, ME600, ME900,  ME1200, ME1500

Amublante Tarife:

Dentale Tarife:

Bei den Tarifen, die nicht mehr für Neukunden geöffnet sind, könnten folgende Tarife erhöht werden:

Kompakt Tarife:

 *Der aktuell dargestellte Inhalt ist sehr umfangreich recherchiert durch interne Erhebungen  und Gewa-Comp. Stand 05.11.2020.