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Die AXA hat angekündigt, die Beiträge für viele PKV-Tarife zu erhöhen. Insgesamt werden 290.695 Verträge erhöht. Während die Beiträge für 57 % der versicherten Personen gar nicht oder nur um bis zu 20 Euro steigen, sind 43.605 Kunden mit mehr als 70 Euro monatlicher Erhöhung betroffen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Die Unisex-Tarifvarianten der AXA Elementar (EL) und Vital bleiben stabil. Dafür trifft es besonders die Vital-Kunden der Bisex-Welt (Versicherungsbeginn vor 2013). Wir zeigen auf, welche Tarife betroffen sind und wie ein PKV-Tarifwechsel innerhalb der AXA helfen kann.

 

Welche AXA-Tarife bekommen eine PKV-Beitragserhöhung?

Für das Jahresende trifft es eine besondere Kundengruppe der AXA. Nämlich die, die hochwertig und lange bei der AXA versichert sind. Voraussichtlich werden alle AXA-Vitaltarife der Bisex-Welt erhöht. Dabei werden drei Kundengruppen unterschieden: Kinder, Frauen und Männer. Insgesamt gibt es 21 Vital-Tarife. Sechs davon zählen zur Unisex-Welt und bleiben stabil. 15 Tarife gehören in die Bisex-Welt und werden erhöht. Insgesamt sind rund 73.179 Vital-Kunden betroffen. Die Erhöhungen werden bis ca. 70 Euro monatlich ausfallen und insbesondere werden Frauen in den Tarifreihen Vital750, Vital600-N und Vital900-N erhöht. Gerade für Vitalkunden kann ein PKV-Tarifwechsel innerhalb der AXA mehr Vorteile bringen, als eine Vertragskündigung.

 

AXA-Tarife mit PKV-Beitragsanpassungen zum 01.01.2019

Die Vital-Reihe: Vital250, Vital750, Vital300-N, Vital600-N, Vital 900N, jeweils für Kinder, Frauen und Männer. Wir können noch nicht sagen, ob alle Alterskohorten betroffen sind. PKV-Tarife werden nicht nur (Bisex) nach Geschlecht, sondern auch nach Altersgruppen unterschieden. Vital-U wird nicht erhöht.

Vision-Tarife: Vision1 für Männer, Vision 3 für Frauen, Kinder/ Jugendliche. Vision 1F, Vision1N, Vision2, Vision Start, Vision 1500, 3000 und 4500 werden nicht erhöht.

ECO und ECORA: ECO 4800 für Männer und Frauen, ECO 5200 für Männer und Frauen, ECORA 2500 und ECORA 5000 für Männer.
ECORA 1300, ECO 1300 und ECO 2600 bleiben stabil.

VA-Tarife: VA 100, VA 1002 und VA 1002-N werden für Frauen teurer.  Dagegen bleiben VA MED Premium, VA MED Komfort, VA MED, VZ Dent Premium und Praxmed stabil.

Zahnzusatztarif: Der Tarif Dent-Premium wird wohl wieder erhöht. Der Tarif ist sehr gut, aber offensichtlich übertreffen die erforderlichen Leistungsausgaben hier die ursprünglich kalkulierten Beiträge. Nach der diesjährigen Erhöhung kostet der Tarif, was ein vergleichbarer Tarif, bei anderen Versicherern kostet.

 

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Die Datenschutzrichtlinien und Erstinformation habe ich zur Kenntnis genommen.

 

Wann wird die AXA Ihre Kunden informieren?

Das Unternehmen wird ab dem 06.11.2018 per Schreiben informieren. Zeitgleich wird eine spezielle Webseite freigeschaltet, wo betroffene Kunden sich informieren können. Vorher werden die AXA-Mitarbeiter keine Fragen zur Beitragserhöhung beantworten können.

 

Was ist zu tun, wenn der PKV-Beitrag erhöht wird?

Grundsätzlich sind eher die Kunden betroffen, die schon länger bei der AXA versichert sind. Deswegen muss genau überlegt werden, was gemacht wird. Es stehen immer drei Optionen zur Verfügung: Nichts ändern, einen PKV-Tarifwechsel innerhalb der AXA durchführen oder den Vertrag kündigen. Eine Vertragskündigung ist immer die schlechteste aller Lösungen. Wer sich einen neuen Versicherer sucht, wird automatisch in der Unisex-Welt versichert. Natürlich bieten diese Tarife Leistungsvorteile. Aber im Rentenalter können Nachteile entstehen und in der Regel sind auch die allgemeinen und besonderen Alterungsrückstellungen verloren. Wer 15 Jahre versichert ist und 500 Euro Beitrag einrichtetet hat, wird ungefähr 20.000 Euro Altersrückstellungen verlieren. Es ist besser, die lange Vorversicherungszeit durch einen PKV-Tarifwechsel zu nutzen. Wir zeigen Ihnen, wie ein PKV-Tarifwechsel funktioniert.
Kunden, ab dem 55 Lebensjahr, bekommen nach der PKV-Tarifwechsel-Leitlinie Tarifwechsel-Angebote der AXA unterbreitet. Diese Angebote haben immer Ecken und Ösen. Die AXA erklärt auch deutlich, dass bei allen Kunden identisch verfahren wird. Identische Arbeitsabläufe sind effizient, lösen aber nicht die Bedürfnisse des individuellen Kunden. Diese Lösung bekommen sie bei KVoptimal.de.

 

Quelle: AXA Schreiben zur Beitragserhöhung

 

Als Standardvorschlag für einen AXA internen PKV-Tarifwechsel wird ein Unisextarif angeboten und das Angebot wird auch unterbreitet, wenn Minimum ein Cent monatlich gespart wird.

 

 Quelle: AXA Schreiben zur Beitragserhöhung

 

Alleine die Vital-Reihe bietet 21 Varianten. Eine standardisierte Beratung ist oft nicht zielführend. Die Tarifwechselleitlinie ist ein PKV-Lobby-Produkt, welches den Versicherer anleitet, mit geringem Aufwand viele Kunden einheitlich zu beraten. Dabei sollten Sie auf eine individuelle Analyse der Möglichkeiten bestehen und viel mehr Optionen verlangen. Risikozuschläge können anfallen oder Mehrleistungsausschlüsse helfen.

 

Warum ist ein PKV-Tarifwechsel kompliziert?

Versicherer fürchten den PKV-Tarifwechsel. Das liegt an der komplizierten Kalkulationsart von PKV-Tarifen. Zusätzlich spielt auch das subjektive Verhalten der Kunden eine Rolle. Kranke und alte Kunden empfinden eine Dankbarkeit gegenüber dem Versicherer, weil dieser Rechnungen bezahlt hat. Aus dieser Dankbarkeit entsteht eine Art Tariftreue. Das bedeutet, dass ab einem gewissen Alter Tarife nicht mehr oft gewechselt werden. Jüngere und gesunde Kunden empfinden eine solche Tariftreue nicht und wechseln den Tarif, wenn das Angebot gut ist. Das Problem ist, wenn überdurchschnittlich viele „gesunde“ Kunden einen Tarif verlassen, ist das restliche Kollektiv wahrscheinlich kränker als kalkuliert. Dieser Umstand kann für die verbleibenden Kunden zu weiteren Beitragserhöhungen führen.

 

Warum steigen die PKV-Beiträge?

Die AXA hat die PKV-Beitragserhöhung 2019 analysiert und uns die Analyse übermittelt. Deswegen können wir sehr genau berichten, welche Tarife betroffen sind und welche Tarife beitragsstabil bleiben. Dazu muss gesagt sein, dass es keine dauerhafte Beitragsstabilität in der PKV gibt. Im Laufe der Zeit muss alles teurer werden, alleine schon inflationsbedingt. Im Jahr 2017 lag die Inflation bei 1,7%. Nehmen wir nur den Inflationswert, entspricht das bei 500 Euro PKV-Beitrag ca. 8,50 Euro Beitragserhöhung. Zusätzlich gibt es noch weitere Erhöhungsfaktoren, wie z.B. die steigende Lebenserwartung, die verbesserte medizinische Versorgung, weniger Kundenabgänge als geplant, aber auch die Tatsache, dass Ärzte PKV-Kunden als Ertragsquelle ausgemacht haben. Als auslösenden Faktoren wird die Sterblichkeit und die Leistungen genannt.