Gefühlt jedes Jahr steigen die Beiträge bei der Generali ehemals Central Krankenversicherung. Zum Ärgernis der Kunden, die ständige Beitragsanpassungen in Kauf nehmen müssen. Auch im folgenden Jahr könnte es wieder zu Anpassungen kommen. Wir informieren über die Beitragserhöhung der Central / Generali Krankenversicherung 2022.

Welche Tarife könnten 2022 von einer Beitragserhöhung betroffen sein?

Kompakttarife

Ambulante Tarife

  • AMN80, AMN100
  • AV0, AVG, AVK, AV400, AV800, AV1400, AV2400

Stationäre Tarife

Dentale Tarife (Zahn)

Ratgeber – Beitragserhöhung | Beitragsanpassung der Generali / Central PKV

  1. Warum werden die Beiträge erhöht?
  2. Meine Beiträge werden erhöht, weil ich häufig krank oder älter bin
  3. Lohnt es sich, der Beitragserhöhung zu widersprechen oder die Zahlung zu verweigern?
  4. Ist eine Kündigung der PKV sinnvoll?
  5. Wie kann ich Beiträge meiner privaten Krankenversicherung langfristig reduzieren?
  6. Erhalte ich keine günstigeren Angebote von der Generali / Central?
  7. Beitragsgarantien und Beitragssenkungen bestimmter Tarife
  8. Praxis-Tipp Tarifwechsel
  9. Praxis-Tipp Beiträge im Alter
  10. Praxis-Tipp Krankentagegeld

Warum werden die Beiträge erhöht?

Viele Faktoren auf dem Markt nehmen Einfluss darauf, dass die privaten Krankenversicherungen und gesetzlichen Krankenkassen ihre Prämien anpassen müssen. Denn der medizinische Fortschritt mit innovativen Behandlungsmethoden sorgt nicht nur dafür, dass die Gesundheitskosten zunehmen. Die Lebenserwartung der Menschen steigt zudem. Hinzukommt, dass sie aufgrund des Niedrigzinses kaum noch rentable Geldanlagen möglich sind. Diese Faktoren wirken sich auf alle Krankenversicherer aus, so auch auf die Central. Und sie machen es unerlässlich, die Beiträge regelmäßig, im Schnitt alle zwei bis drei Jahresintervalle, anzupassen.

Meine Beiträge werden erhöht, weil ich häufig krank oder älter bin

Viele Privatversicherte haben den Eindruck, ihr PKV-Prämie steigt, weil sie in den letzten Jahren häufig krank waren oder mittlerweile älter sind. Wir können Sie jedoch beruhigen, dem ist nicht so. Ihre Beiträge werden nicht teurer, nur weil sie mehr Rechnungen eingereicht oder eine neue Altersgruppe erreicht haben. Denn bei Abschluss des Vertrags werden Sie bereits einer Tarifgruppe zugeordnet. Das jeweilige Alter und das Risiko für Krankheiten und damit verbundenen hohen Kosten ist bereits einkalkuliert. Sie zahlen also seit Anfang an einen Beitrag, der berücksichtigt, dass Sie älter und häufiger krank werden.

Die Beitragserhöhungen sind somit auf äußere Einflüsse wie die steigenden Kosten des Gesundheitssystems, die zunehmende Lebenserwartung der Menschen und den Niedrigzins zurückzuführen. Aufgrund dieser Einflüsse müsse Privatversicherten mit einer jährlichen Beitragssteigerung von etwa 4,8 Prozent rechnen. Das entspricht einer Verdoppelung der Prämie nach 20 Jahren.

Lohnt es sich, der Beitragserhöhung zu widersprechen oder die Zahlung zu verweigern?

Wenn Sie der Ansicht sind, Ihre PKV-Beitragserhöhung ist nicht gerechtfertigt, können sie dieser widersprechen. Allerdings sollten sie dafür einen rechtlichen Beistand hinzuziehen. Außerdem scheitern diese Vorgehen unserer Erfahrung nach in den meisten Fällen und führen zu teuren Rechtskosten. Denn eine Beitragsanpassung durchführen zu können, müssen die Gesellschaften einen strengen und gesetzlich geregelten Prozess durchlaufen. Dafür müssen sie eine Kalkulation erstellen und einem unabhängigen mathematischen Treuhänder vorlegen. Dieser muss hervorgehen, dass die neue Berechnung dauerhaft von der bisherigen Kalkulation abweicht. Nur wenn der Treuhänder diesem zustimmt, darf der Versicherer Prämien erhöhen.

Ist eine Kündigung der PKV sinnvoll?

Durch die Prämienerhöhung haben die betroffenen Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Sie können somit ihre PKV kündigen und zu einem anderen Anbieter wechseln. Dabei geht jedoch ein Großteil ihrer bereits gebildeten Altersrückstellungen verloren. Außerdem müssen sie erneut eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Dieser Schritt empfiehlt sich nur für junge und gesunde Menschen, die noch nicht lange privat versichert sind. Die häufig bessere Alternative ist ein interner Tarifwechsel.

Wie kann ich Beiträge meiner privaten Krankenversicherung langfristig reduzieren?

Der Gesetzgeber sieht vor, dass Krankenversicherte innerhalb ihrer Gesellschaft ohne Erschwernisse ihren PKV-Tarif wechseln dürfen. Und zwar ohne Wartezeiten und Gesundheitsprüfung. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die neue Absicherung maximal gleichwertige oder geringere Leistungen vorsieht. Diese Option ermöglicht eine Beitragsersparnis von bis zu 43 Prozent und steht allen Versicherten offen. Eine unabhängige Beratung unterstützt Sie, den günstigsten Tarif mit den bisher versicherten Leistungen zu finden.

Erhalte ich keine günstigeren Angebote von der Generali / Central?

Die Generali / Central ist dazu verpflichtet, Ihnen innerhalb von 15 Tagen ein Angebot für eine alternative, günstigere Absicherung zu schicken. Und sobald Sie über 55 Jahre alt sind, erhalten Sie automatisch Angebote für den Tarifwechsel. Dabei handelt es sich üblicherweise um den Basis- oder Standardtarif und eine Option aus der neuen Tarifwelt. Doch Vorsicht: Diese Angebote sind standardisiert und nicht auf Ihren individuellen Bedarf zugeschnitten. Außerdem wird Ihre zukünftige Tarifwahl stark eingeschränkt, wenn Sie in den neuen Tarif wechseln oder Sie verlieren das Anrecht auf den Standardtarif.

Beitragsgarantien und Beitragssenkungen bestimmter Tarife

Beitragsgarantien:
-

Beitragssenkungen:
-

Praxis-Tipp Tarifwechsel

Ein interner Tarifwechsel nach § 204 VVG lässt sich jederzeit vornehmen, denn er ist nicht an eine Beitragsanpassung gebunden. Die Versicherten müssen lediglich die Frist zum 01. des Folgemonats einhalten.

Der Tarifwechsel bietet den Vorteil, dass auch Versicherungsnehmer mit Vorerkrankungen ihre Prämie senken können. Denn wählen sie einen Alternativtarif mit geringeren oder gleichwertigen Leistungen, entfällt die Gesundheitsprüfung. Notwendig ist diese nur, wenn der neue Tarif einen besseren Versicherungsschutz vorsieht.

Ein Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft ist meist die beste Vorgehensweise, wenn die PKV zu teuer ist. Damit sind Beitragsersparnisse von bis zu 40 Prozent möglich. Doch muss die neue Absicherung mit Bedacht gewählt werden. Denn auch diese Police muss zu dem individuellen Bedarf und den persönlichen Wünschen an den Krankenversicherungsschutz passen. Somit ist eine umfassende Beratung unerlässlich.

Praxis-Tipp Beiträge im Alter

Es ist normal, dass die Prämien alle zwei bis drei Jahre steigen. Dies führt allerdings dazu, dass sich der Beitrag in 20 bis 25 Jahren verdoppelt. Daher müssen Sie in jungen Jahren bereits einplanen, dass ihre PKV später einmal mehr kosten wird. Auch wenn Sie gesund sind und kaum Rechnungen einreichen. Denn die private Krankenversicherung ist kein Sparmodell gegenüber der Krankenkasse!

Wir empfehlen Ihnen, bereits in jungen Jahren langfristig zu planen. Sparen Sie die Beiträge und legen Sie diese pfändungs-, insolvenz- und scheidungssicher an. So können Sie auch im Alter Ihre Krankenversicherung bezahlen.

Praxis-Tipp Krankentagegeld

Das Krankentagegeld sichert Ihre finanzielle Existenz, wenn Sie krankheitsbedingt länger arbeitsunfähig sind. Um im Krankheitsfall ordentlich abgesichert zu sein, sollte das gesamte Einkommen versichert sein. Ein cleveres Stufenmodell spart dabei Beiträge und ermöglicht eine hohe Absicherung. Dabei wird das Einkommen zu Beginn nur anteilig abgesichert. Umso länger die Krankschreibung anhält, desto höher wird der Anspruch. Ein Beispiel:

Absicherung für einen Selbstständigen mit einem Nettoeinkommen von 4.500 Euro und einer PKV-Prämie über 500 Euro. Sein Gesamtbedarf beträgt 5.000 Euro.

  • Anspruch ab der siebten Woche: 2.500 Euro (für Miete, Lebenshaltung und Krankenversicherung)
  • Anspruch ab dem vierten Monat: 5.000 Euro (für Altersvorsorge, Sparen und Freizeitaktivitäten)

Der Selbstständige ist somit weiterhin gut für den Krankheitsfall versichert. Allerdings spart er bis zu 25 Prozent auf seine private Krankenversicherung.