Die Alte Oldenburger wurde im Morgen&Morgen Ranking vergangenes Jahr noch als eine der finanzstärksten und stabilsten Krankenversicherungen auf dem deutschen Markt ausgezeichnet. Doch die Corona-Pandemie hinterlässt auch bei den starken Versicherern Spuren. So können Millionen Kunden im kommenden Jahr von einer Beitragsanpassung bei der Alten Oldenburger PKV betroffen sein.

Welche Tarife könnten 2022 eine Beitragserhöhung bekommen?

Ambulante Bausteine

Stationäre Bausteine

Dentale Bausteine

Ist Ihr Tarif von einer Beitragsanpassung betroffen? Dann lesen Sie in unserem Praxisratgeber, wie Sie darauf reagieren und Ihre Prämie bei Bedarf senken können.

Ratgeber – Beitragserhöhung | Beitragsanpassung der Alten Oldenburger Krankenversicherung

  1. Warum werden die Beiträge erhöht?
  2. Werden die Prämien erhöht, weil ich häufig krank oder alt bin?
  3. Lohnt es sich, der Erhöhung zu widersprechen und die private Krankenversicherung nicht mehr zu bezahlen?
  4. Ist die Kündigung eine gute Idee?
  5. Wie kann ich meine PKV-Beiträge langfristig reduzieren?
  6. Die Alte Oldenburger schickt mir keine günstigeren Angebote?
  7. Beitragsgarantien und Beitragssenkungen bestimmter Tarife
  8. Praxis-Tipp Tarifwechsel
  9. Praxis-Tipp Beiträge im Alter
  10. Praxis-Tipp Krankentagegeld

Warum werden die Beiträge erhöht?

Anpassungen und Erhöhungen lassen sich in der Krankenversicherung nicht vermeiden. Es gibt sie sowohl in die PKV wie auch bei den Krankenkassen. Grund dafür sind die steigenden Kosten, die mit modernen und innovativen Behandlungsmethoden einhergehen. Und die zunehmende Lebenserwartung der Versicherten wie auch die anhaltende Niedrigzinsphase. 2021 und 2022 kämpfen die Krankenversicherer zudem mit dem Spuren der Corona-Pandemie, die auch wirtschaftlich schwere Folgen hinterlässt.

Werden die Prämien erhöht, weil ich häufig krank oder alt bin?

Privatversicherte haben häufig den Eindruck, dass ihre Krankenversicherung erhöht wird, weil sie viele Rechnungen eingereicht haben oder älter geworden sind. Wir können Sie beruhigen, dem ist nicht so. Die Alte Oldenburger kalkuliert bei Vertragsabschluss Ihre Prämie abhängig von Ihrem individuellen Risiko. Krankheiten und das Älterwerden sind dabei berücksichtigt. Sie werden in eine Tarifgruppe eingeordnet, die sich das Kostenrisiko teilt. Beitragsanpassungen finden daher aufgrund wirtschaftlicher Gegebenheiten statt. Weil die Kosten des Gesundheitssystems steigen, die Menschen immer älter werden und die Niedrigzinsphase anhält. Dies führt zu einer Beitragserhöhung von etwa 4,8 Prozent im Jahr.

Lohnt es sich, der Erhöhung zu widersprechen und die private Krankenversicherung nicht mehr zu bezahlen?

Eine Prämienerhöhung kommt nur zustande, wenn ein unabhängiger mathematischer Treuhänder dieser zustimmt. Dafür müssen die Versicherer nachweisen können, dass ihre bisherige Beitragskalkulation von der neuen Kalkulation abweicht. Stimmt der Treuhänder zu, darf die Gesellschaft eine Prämienanpassung vornehmen. Der Beitragsanpassung zu widersprechen, verspricht wenig Erfolg. Unserer Erfahrung nach scheitern diese Vorgehen meist und sind für die Kunden mit hohen Kosten verbunden, da sie einen Rechtsbeistand benötigen.

Ist die Kündigung eine gute Idee?

Eine Kündigung der privaten Krankenversicherung ist nur sinnvoll, wenn sie jung und gesund sind und Sie nicht länger als zehn Jahre versichert sind. Denn bei einer Vertragskündigung, also dem Wechsel der PKV, verlieren Sie einen Großteil Ihrer Altersrückstellungen, wodurch die PKV im Alter teurer werden kann. Außerdem müssen Sie sicherstellen, dass der neue Versicherer Ihren Antrag annimmt. Denn Sie durchlaufen eine erneute Gesundheitsprüfung und Vorerkrankungen können zu Ausschlüssen, Risikozuschlägen oder einer Ablehnung führen.

Wie kann ich meine PKV-Beiträge langfristig reduzieren?

Ein interner Tarifwechsel nach § 204 VVG steht allen Privatversicherten offen. Dabei wechseln sie innerhalb ihrer Gesellschaft in einen anderen, meist kostengünstigeren Tarif. So können sie ihre Prämie erheblich senken – und zwar langfristig um bis zu 43 Prozent. Der interne Tarifwechsel ist auch mit Vorerkrankungen möglich, weshalb er häufig die beste Option darstellt, wenn die PKV zu teuer geworden ist.

Die Alte Oldenburger schickt mir keine günstigeren Angebote?

Der Krankenversicherer ist dazu verpflichtet, Ihnen binnen 15 Tage ein Angebot für Alternativtarife zukommen zu lassen. Wenn Sie über 55 Jahre alt sind, erhalten Sie diese automatisch. Die standardisierten Angebote umfassen meist eine Alternative für den Standard- oder Basistarif und einen Tarif aus der neuen Tarifwelt. Bei einem Wechsel in einen neuen Tarif müssen Sie allerdings beachten, dass Sie Ihr Anrecht auf den Standardtarif verlieren können.

Beitragsgarantien und Beitragssenkungen bestimmter Tarife

Garantien:

Bisher liegen keine Details zu Beitragsgarantie der Alte Oldenburger vor.

Senkungen

Bisher liegen keine Details zu einer Senkung von Beiträgen vor.

Praxis-Tipp Tarifwechsel

Bei einem internen Tarifwechsel sind Beitragsersparnisse von bis zu 43 Prozent möglich. Außerdem müssen die Kunden keine Fristen beachten. Ein Umstieg lässt sich generell zum nächsten Monatsersten durchführen – auch ohne dass eine Beitragsanpassung vorangegangen ist. Der Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft bietet viele Vorteile. So entfällt eine Gesundheitsprüfung, wenn der neue Tarif gleichwertige oder geringere Leistungen vorsieht als die bisherige Absicherung. Damit steht diese Option auch Versicherten mit Vorerkrankungen offen. Außerdem bleiben die bereits gebildeten Altersrückstellungen erhalten.

Wichtig ist jedoch, einen geeigneten Alternativtarif auszuwählen. Denn wie auch bei der ersten Absicherung muss der Versicherungsschutz zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen passen. In diesem Fall ist das Ziel, einen günstigeren Tarif zu finden, der dennoch den eigenen Bedarf zuverlässig absichert. Aus diesem Grund ist eine bedarfsgerechte Beratung mit eingehender Prüfung der Alternativen unerlässlich.

Praxis-Tipp Beiträge im Alter

Die Prämien der PKV steigen jedes Jahr an. So ist es unvermeidbar, dass sich der Beitrag innerhalb von 20 bis 25 Jahren verdoppelt. Viele Privatversicherte bedenken nicht, dass die private Krankenversicherung kein Sparmodell gegenüber der GKV ist. So vernachlässigen sie in jungen Jahren, für das Alter zu sparen.

Wir empfehlen Ihnen, frühzeitig die eingesparten Beiträge insolvenz-, scheidungs- und pfändungssicher anzulegen. So können sie auf die höheren Prämien im Alter reagieren.

Praxis-Tipp Krankentagegeld

Das Krankentagegeld ist unerlässlich, um im Krankheitsfall abgesichert zu sein. Bestenfalls sollte es dem aktuellen Einkommen entsprechen. Allerdings wirkt sich dies auch auf den Beitrag aus. Um die Prämie zu senken, können Sie ein cleveres Stufenmodell nutzen, das sich Ihrem Bedarf anpasst. Ein Beispiel:

Ein Selbstständiger verdient 4.500 Euro netto. Seine Krankenversicherung kostet 500 Euro monatlich. Damit beträgt sein Gesamtbedarf 5.000 Euro. Die Absicherung nach dem Stufenmodell kann wie folgt aussehen:

  • 3.000 Euro nach sieben Krankheitswochen (für Miete, Krankenversicherung und Lebenshaltung)
  • 5.000 Euro nach dem vierten Krankheitsmonat (für Sparen, Altersvorsorge und Freizeit)

Durch das Stufenmodell sind Ersparnisse von bis zu 20 Prozent möglich, während weiterhin ein guter Versicherungsschutz gegen das Krankheitsrisiko besteht.