PKV Beitragserhöhung der AXA 2022 bis zu 45%

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Anja Glorius
21. September 2021
PKV Beitragserhöhung der AXA 2022 bis zu 45%

PKV Beitragserhöhung der AXA 2022 bis zu 45%

In den vergangenen Jahren kam es bei der AXA PKV immer wieder zu Beitragsanpassungen. Und auch 2022 könnten sowohl Bestands- wie auch Neukunden von steigenden Beiträgen ihrer privaten Krankenversicherung betroffen sein. Ärzte sind diese Jahr besonders betroffen, deren Tarife werden um bis zu 45% erhöht.

Welche Tarife sind 2022 von einer Beitragserhöhung bei der AXA betroffen?

Darüber hinaus werden auch die Beihilfetarife in einigen Teilbausteinen bis zu 18% erhöht. Ein böses Erwachen haben Versicherte im Arzttarif VA6-900-U zu erwarten, dieser Tarif wird um bis zu 45% erhöht. Auch der Arzttarif ohne Selbstbeteiligung VA6-U wird bis zu 15% erhöht.

Werden weitere Tarife erhöht?

Auch die folgenden geschlossenen Tarife könnten von einer Erhöhung betroffen sein:

Ambulante Tarife:

Dentale Tarife:

Stationäre Tarife:

Einige Zusatztarife werden jedoch auch im Preis gesenkt, unter anderem werden folgende Tarife im Preis günstiger:

  • Komfort-Zahn-U
  • Kompakt-Zahn-U

Ein Beitragserhöhung ist für Privatversicherte immer ärgerlich. In unserem Praxisratgeber erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie darauf reagieren können und Ihre private Krankenversicherung langfristig bezahlbar machen.

Ratgeber – Beitragserhöhung | Beitragsanpassung der AXA Krankenversicherung:

  1. Warum werden meine Beiträge erhöht?
  2. Werden meine Beiträge erhöht, weil ich krank oder alt bin?
  3. Soll ich der Erhöhung zu widersprechen oder meine PKV nicht mehr zu zahlen?
  4. Ist eine Kündigung der AXA Krankenversicherung ratsam?
  5. Wie kann ich Beiträge langfristig reduzieren, um meine PKV auch später noch bezahlen zu können?
  6. Schickt mir die AXA günstigere Angebote?
  7. Beitragsgarantien und Senkungen in der PKV
  8. Praxis-Tipp PKV-Tarifwechsel
  9. Praxis-Tipp Beiträge im Alter
  10. Praxis-Tipp Krankentagegeld

Warum werden meine Beiträge erhöht?

Beitragsanpassungen sind in der privaten Krankenversicherung wie auch in der GKV rechtmäßig und sogar notwendig. Denn auf die steigenden Kosten der Gesundheitsversorgung, die mit innovativen und modernen Behandlungsmethoden einhergehen, müssen die Versicherer reagieren. Hinzukommt, dass die Kunden immer älter werden und der Niedrigzins kaum noch eine lukrative Geldanlage ermöglicht. Diese Faktoren machen es den gesetzlichen und privaten Krankenversicherern unerlässlich, die Mehraufwendungen aufzufangen, indem sie ihre Beiträge erhöhen.

Werden meine Beiträge erhöht, weil ich krank oder alt bin?

Nein, nur weil Sie älter sich als zu Vertragsabschluss oder in den letzten Jahren häufiger krank waren, werden Ihre Prämien nicht erhöht. Dieses Risiko haben die Versicherer bereits einkalkuliert, als Sie den Vertrag abgeschlossen haben. Damals wurden Sie einer Tarifgruppe zugeordnet, die ihre alters- und krankheitsbedingten Risiken bereits abdeckt und über den kalkulierten Beitrag finanziert.
Ihre PKV wird teurer, weil wirtschaftliche Faktoren Einfluss nehmen. Die höheren Kosten des Gesundheitssystems, die steigende Lebenserwartung der Menschen, die Niedrigzins. Dadurch kommt es zu einer Beitragserhöhung von durchschnittlich 4,8 Prozent jährlich.

Soll ich der Erhöhung zu widersprechen oder meine PKV nicht mehr zu zahlen?

Ein Widerspruch ist unserer Erfahrung nach wenig erfolgsversprechend. Denn er scheitert insofern, dass die Krankenversicherer zu einer Beitragsanpassung berechtigt sind. Außerdem müssen sie, um eine PKV-Beitragserhöhung durchführen zu können, einen strengen Prozess durchlaufen. Dafür sind Berechnungen und Kalkulationen notwendig, die einem unabhängigen mathematischen Treuhänder vorzulegen sind. Nur wenn die neue Kalkulation dauerhaft von der bisherigen Berechnung abweicht, stimmt der Treuhänder einer Anpassung zu und der Versicherer darf die Erhöhung vornehmen.
Einen Widerspruch einzulegen ist daher nur mit rechtlichen Beistand möglich und häufig bringen diese Versuche wenig Erfolg im Verhältnis zu den Rechtskosten.

Ist eine Kündigung der AXA Krankenversicherung ratsam?

Durch die Erhöhung der Prämie haben die Kunden ein Sonderkündigungsrecht. Davon können sie Gebrauch machen, um ihren bestehenden Vertrag zu kündigen. Und zu einem preiswerteren Anbieter zu wechseln. Dabei müssen sie aber beachten, dass auch andere Gesellschaften ihre Prämien anpassen müssen. Somit könnten sie im kommenden Jahr erneut von einer Anpassung betroffen sein. Hinzukommt, dass mit einem Anbieterwechsel ein Großteil der bereits gebildeten Altersrückstellungen verloren geht. Und dies führt dazu, dass der Beitrag im Alter stark ansteigt. Daher ist eine Kündigung nur ratsam, wenn Sie jung und gesund sind und seit maximal zehn Jahren der privaten Krankenversicherung der AXA angehören.

Wie kann ich Beiträge langfristig reduzieren, um meine PKV auch später noch bezahlen zu können?

Bei einem internen Tarifwechsel nach § 204 VVG bleiben die Kunden bei ihrem derzeitigen Anbieter krankenversichert. Allerdings wechseln sie intern in einen alternativen Tarif. Dadurch erhalten sie ihre Altersrückstellungen, können aber dennoch eine günstigere PKV abschließen. Ein weiterer Vorteil bei diesem Vorgehen ist, dass der Versicherer auf eine Gesundheitsprüfung verzichtet, wenn die neue Absicherung maximal gleichwertige Leistungen vorsieht. Auf diese Weise sind Beitragsersparnisse von bis zu 43 Prozent möglich.

Schickt mir die AXA günstigere Angebote?

Mit der Beitragserhöhung versenden viele Privatversicherer ein Angebot für einen internen Tarifwechsel. Dabei handelt es sich jedoch um standardisierte Vorschläge. Diese entsprechen nicht dem individuellen Bedarf der Versicherungsnehmer, weshalb eine Prüfung von Alternativtarifen abhängig von den eigenen Ansprüchen an den ratsamer ist. Außerdem müssen sie beachten, dass beim Wechsel in eine neue Tarifwelt ihr Anspruch auf den Standardtarif entfallen kann und sie zukünftig weitere Nachteile in Kauf nehmen müssen.

Praxis-Tipp Tarifwechsel

Der interne Tarifwechsel ist meist die beste Option, um auf eine Erhöhung der Prämie zu reagieren. Außerdem steht sie auch Personen mit Vorerkrankungen offen. Denn die Versicherten müssen keine Gesundheitsprüfung durchlaufen, wenn sie einen Alternativtarif mit geringwertigeren oder maximal gleichwertigen Leistungen wählen. Allerdings ist darauf zu achten, dass die neue Absicherung dennoch dem Bedarf entspricht und alle relevanten Leistungsbausteine weiterhin versichert sind.
Ein PKV-Tarifwechsel ist jederzeit möglich. Da es keine Angabe von Gründen benötigt, ist diese Option nicht an eine Beitragsanpassung gebunden. Privatversicherte können den Wechsel stets zum 01. des Folgemonats vornehmen.

Praxis-Tipp Beiträge im Alter

Die PKV ist kein Sparmodell gegenüber der gesetzlichen Krankenkasse. Die PKV-Beiträge steigen in regelmäßigen Abständen an, was dazu führt, dass sich die Prämie nach 20 bis 25 Jahren verdoppelt. Wer langfristig plant und die Beitragserhöhungen berücksichtigt, kann seine private Krankenversicherung auch im Alter noch bezahlen.
Sie sollten die Prämien, die Sie in jungen Jahren einsparen, insolvenz-, pfändungs- und scheidungssicher anlegen. So lassen sich die höheren Beiträge später einmal ausgleichen.

Praxis-Tipp Krankentagegeld

Mit dem Krankentagegeld lässt sich das Einkommen bei längerer Arbeitsunfähigkeit absichern. Dabei ist es sinnvoll, das gesamte Gehalt zu versichern. Dies wirkt sich jedoch auf den Beitrag aus. Um eine Ersparnis von bis zu 20 Prozent zu ermöglichen, gibt es das sogenannte Stufenmodell. Dabei steigen die Ansprüche an die Krankentagegeldleistung mit der Dauer der Arbeitsunfähigkeit. Ein Beispiel:
Ein Selbstständiger verdient 4.000 Euro Netto und zahlt für seine PKV rund 500 Euro monatlich. Sein Bedarf liegt bei 4.500 Euro im Monat.
Ab der siebten Krankheitswoche hat er Anspruch auf 2.500 Euro um Miete, Krankenversicherung und Lebenshaltung zu decken.Ab dem vierten Monat steigt sein Anspruch auf 4.500 Euro, womit er sparen, für sein Alter vorsorgen und Freizeitaktivitäten nachgehen kann.

Die Erhöhungen der letzten Jahre im Überblick:

AXA PKV Beitragserhöhung 2021
AXA PKV Beitragserhöhung 2020

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