PKV Beitragserhöhungen 2020 – Alle Details – Alle Versicherer

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Anja Glorius
23. Oktober 2019
PKV Beitragserhöhungen 2020 - Alle Details - Alle Versicherer

PKV Beitragserhöhungen 2020 - Alle Details - Alle Versicherer

Neues Jahr, neue Beiträge für die private Krankenversicherung. Die neuen Zahlen der Versicherer liegen vor und wir informieren Sie in diesem Beitrag umfassend über die PKV Beitragsanpassungen 2020. Darin finden Sie eine umfassende Übersicht mit allen relevanten privaten Krankenversicherern und allen Beitragsanpassungen (kurz BAP) sowie Hintergrundinformationen zu den aktuellen Marktentwicklungen, zu den Gründen für Beitragssteigerungen und Ihre guten Optionen, um auf Beitragserhöhungen zu reagieren.

Inhalt

1. Welche privaten Krankenversicherungen erhöhen 2020 die Beiträge?

1.1. PKV Beitragserhöhungen für Bestandskundenbeiträge
1.2 PKV Beitragserhöhungen für Neugeschäftsbeiträge
1.3. PKV Beitragsgarantien

2. Die Entwicklung der PKV-Beiträge in den letzten Jahren

3. Wer legt fest, wie hoch die Beitragssteigerungen ausfallen?

4. Was sind die Gründe für die (kontinuierlichen) Beitragssteigungen?

5. Warum steigen die PKV-Beiträge trotz Alterungsrückstellungen?

6. Was kann ich tun, um meine PKV-Beiträge stabil zu halten?

6.1 PKV-Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft
6.2 Erhöhung der Selbstbeteiligung oder Leistungsausschlüsse
6.3 Kündigung und Wechsel der Versicherungsgesellschaft
6.4 Die Erhöhung akzeptieren
6.5 Zurück in die GKV?

7. Warum professionelle PKV-Beratung so wichtig ist.

8. Fragen und Antworten (FAQ) von KVoptimal.de

 

1. Welche privaten Krankenversicherungen erhöhen 2020 die Beiträge?

 

1.1. PKV Beitragserhöhungen für Bestandskundenbeiträge

Informationen zu voraussichtlichen Beitragsanpassungen erhalten in der Regel zuerst die Versicherungsmakler und dann später mit der Post die bestätigten Beiträge die Versicherten selbst. Hier finden Sie eine Übersicht mit bisher vorliegenden Beitragserhöhungen für Bestandskunden.

 

Benötigen Sie einen Ansprechpartner? Sprechen Sie uns an.

 

Diese Informationen und alle weiteren in diesem Bericht werden wir für Sie täglich aktualisieren sobald neue Informationen der Versicherer bekanntgemacht werden. 

Versicherer Beitragserhöhung zum Typ und Bezug KVoptimal.de informiert
Allianz 01.01.2020 BAP Neugeschäft Allianz PKV Beitragserhöhungen für 2020 – alle sind betroffen
Alte Oldenburger 01.01.2020 BAP Neugeschäft
ARAG 01.01.2020 BAP Neugeschäft/Bestand  PKV Beitragserhöhungen der ARAG zum 01.01.2020
AXA 01.01.2020 BAP Neugeschäft/Bestand AXA mit Beitragserhöhung zum 01.01.2020
Barmenia 01.01.2020 BAP Neugeschäft/Bestand PKV Beitragserhöhung der Barmenia 2020
BBKK 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragsanpassung der BBKK für das Jahr 2020
Central 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragserhöhung der Central für 2020
Continentale 01.01.2020 BAP Neugeschäft/Bestand Beitragserhöhung der Continentale für 2020
Debeka 01.01.2020 BAP Neugeschäft/Bestand Debeka mit Beitragserhöhungen 2020
DKV 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragserhöhungen der DKV zum 01.01.2020
Gothaer 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragserhöhungen der Gothaer zum 01.01.2020
Hallesche 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragserhöhungen der Halleschen zum 01.01.2020
HanseMerkur 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhungen der HanseMerkur zum 01.01.2020
Inter 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragsanpassung der Inter für 2020
LKH 01.01.2020 BAP Neugeschäft
LVM 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhungen der LVM zum 01.01.2020
Münchener Verein 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhung Münchener Verein zum 01.01.2020
Provinzial 01.01.2020 BAP Neugeschäft
R+V 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhungen der R+V zum 01.01.2020
SDK 01.01.2020 BAP Neugeschäft
Signal Iduna 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhung Signal Iduna zum 01.01.2020
UKV 01.01.2020 BAP Neugeschäft PKV Beitragsanpassung der UKV 01.01.2020
uniVersa 01.01.2020 BAP Neugeschäft Beitragserhöhungen der Universa zum 01.01.2020

 

 

1.3. PKV Beitragsgarantien

Folgende Versicherer haben Beitragsgarantien ausgesprochen. Beitragsgarantien sind meist auf bestimmte Tarife oder Tarifreihen bezogen und temporär, d. h., sie schließen eine Beitragserhöhung vor einem bestimmten Termin aus.

Versicherer Beitragsgarantie bis Typ und Bezug
Alte Oldenburger 31.12.2020 PKV Beitragsgarantie
uniVersa 01.01.2021 PKV Beitragsgarantie
SDK 02.01.2021 PKV Beitragsgarantie
UKV 03.01.2021 PKV Beitragsgarantie
BBKK 04.01.2021 PKV Beitragsgarantie
Signal Iduna 05.01.2021 PKV Beitragsgarantie
Deutscher Ring 06.01.2021 PKV Beitragsgarantie
HanseMerkur 07.01.2021 PKV Beitragsgarantie

 

2. Die Entwicklung der PKV-Beiträge in den letzten Jahren

Wie stark die Prämien für private Krankenversicherungen tatsächlich steigen, ist nicht bekannt. Hierzu gibt es nur vereinzelte Informationen der Versicherer und einige Einschätzungen von Branchenexperten. Gemäß dem Motto „Alles wird teurer“ ist sicher, dass auch die PKV-Beiträge analog zu den Beiträgen in der gesetzlichen Krankenkasse kontinuierlich steigen.

 

Laut einer Information vom Bundesgesundheitsministerium, das die Beitragsentwicklung bei GKV und PKV zwischen 2008 und 2018 verglich, sind die Beiträge durchschnittlich um 3,28 Prozent (GKV) bzw. um 3,05 Prozent jährlich gestiegen. Das heißt, die Beiträge in der PKV sind in den letzten 10 Jahren weniger gestiegen und gesetzlich Versicherte mussten für Ihre Krankenversicherung tiefer in die Tasche greifen.

Gerade für langjährig Privatversicherte fallen die Beitragssteigerungen besonders gering aus. In den letzten 18 Jahren, ausgehend von 2018, zahlte diese Gruppe im Schnitt nur 2,3 Prozent mehr pro Jahr. Das zeigt, dass die Alterungsrückstellungen in der PKV ihre positive Wirkung entfalten. Mehr dazu unter Punkt 5. Zum Vergleich: Bei den Angestellten lag die durchschnittliche jährliche Beitragserhöhung im gleichen Zeitraum bei durchschnittlich 3,8 Prozent.

 

Zum Vergleich: PKV Beitragsanpassungen 2018:

PKV Beitragerhöhung alle Details alle Versicherer

 

3. Wer legt fest, wie hoch die Beitragssteigerungen ausfallen?

Beitragserhöhungen erfolgen nicht brancheneinheitlich, aber auch nicht nach Gutdünken der einzelnen privaten Krankenversicherer. Die Kalkulation der PKV-Beiträge und in diesem Zusammenhang Beitragsanpassungen sind streng und klar gesetzlich reglementiert. Es funktioniert so, dass die Versicherer jährlich neu analysieren müssen, wie sich das Verhältnis von Ausgaben zu Einnahmen entwickelt hat. Verringern sich die Ausgaben durch weniger oder günstigere Behandlungen, Medikamente etc., reduzieren sich auch die Beiträge. Eine Beitragsanpassung ist aber tatsächlich eher die Ausnahme und geschieht wie im Falle der Senioren zum Beispiel überwiegend auf politischen Druck hin.

 

Der Gesetzgeber hat verschiedene Schwellenwerte definiert, die überschritten sein müssen, bevor ein PKV-Anbieter seine Beiträge erhöhen darf. Dies tritt zum Beispiel dann ein, wenn die Kosten um mehr als 10 Prozent über den einkalkulierten Ausgaben liegen. Bei Abweichungen von den kalkulierten Sterbewahrscheinlichkeiten darf bereits ab 5 Prozent reagiert werden. Schließlich wird ein unabhängiger Treuhänder (Aktuar) mit der Überprüfung aller Daten beauftragt. Er stellt fest, ob die Anpassungssätze im Einklang mit den Kalkulationsvorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) sind und muss der Beitragsanpassung zustimmen.

 

4. Was sind die Gründe für die (kontinuierlichen) Beitragssteigungen?

PKV-Verträge werden im besten Fall bis zum Lebensende beschlossen und müssen in der Kalkulation das eigentlich Unfassbare schaffen, alle medizinischen Kosten genau vorherzusagen. Für die Kalkulation des PKV-Beitrags erfolgt eingangs eine Gesundheitsprüfung, um alle Risiken festzustellen, und es werden weitere Faktoren wie Alter, Beruf, Statistiken über die durchschnittlichen Krankheitskosten, die Lebenserwartung (Sterbetafel) sowie andere Kostenverursacher hinzugezogen.

 

Allein die schwankende Inflation, aber auch aktuelle Ereignisse wie die anhaltende Niedrigzinsphase oder neue Behandlungsoptionen lassen die Gesundheitsausgaben größer ausfallen als ursprünglich vorhergesagt und kalkuliert. Anders als die GKV dürfen die privaten Krankenversicherer die im jeweiligen PKV-Tarif festgelegten Leistungen nicht kürzen. Daher würden sie ohne das Recht auf Beitragserhöhungen nicht überleben und dürfen, um eine finanzielle Lücke zu schließen, die Beiträge ganz legitim anheben.

 

Hier finden Sie die wichtigsten Gründe für PKV Beitragssteigerungen:

 

Niedrigzinsphase

Seit einigen Jahren und zunehmend stärker wirkt sich die Niedrigzinsphase mit schwindender Rendite auf die Unternehmen aus. Die Folge ist, dass die Rücklagen schmelzen und die ursprünglich erwarteten Überschüsse durch/für die Altersrückstellungen nicht mehr erwirtschaftet werden können. Lag der Rechnungszins über fast ein halbes Jahrhundert bei 3,5 Prozent, ist diese Rendite heute nicht mehr zu erzielen und es wird gerade abgezinst. Als Faustformel kann gelten, dass eine Zinssenkung von 0,1 Prozentpunkten zu einer Beitragserhöhung von 1 bis 1,5 Prozent führt.

 

Steigende Lebenserwartung und Zunahme von Volkskrankheiten

Da die Menschen immer älter werden, erhöhen sich entsprechend durchschnittlich auch die Ausgaben für medizinische Leistungen – immer im Verhältnis zur ursprünglichen Kalkulation. In der Folge müssen mehr Alterungsrückstellungen gebildet werden, die eine Beitragsanpassung unumgänglich machen. Ebenso nur begrenzt planbar sind die zunehmenden Auswirkungen der Volkskrankheiten. Stress, ungesunde Ernährung in Kombination mit wenig Bewegung sorgen für mehr Erkrankungen an Diabetes mellitus, Rückenerkrankungen etc. und demzufolge auch für zuzunehmende Gesundheitskosten.

 

Neue Behandlungsmethoden, -technik und Medikamente

Neue Behandlungsmethoden und Medikamente führen zu besseren Diagnosen und Therapien, aber auch zu höheren Kosten. Versicherer übernehmen neue Leistungen wie z. B. Augenlasern, die es mit Vertragsschluss nicht gab und dementsprechend gar nicht einkalkuliert werden konnten. Die Kosten für Zahnbehandlung und Zahnersatz sind in den letzten 10 Jahren sogar um ca. 79 Prozent gestiegen

 

Inflation

Ein häufig vernachlässigter Faktor ist die Inflation, die sich selbstverständlich immer auf die Preisentwicklung auswirkt. Im September 2019 lag die Inflationsrate laut dem Statistischen Bundesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 1,2 Prozent.

 

5. Warum steigen die PKV-Beiträge trotz Alterungsrückstellungen?

Unter „Laborbedingungen“ werden die PKV-Beiträge bei Vertragsschluss so kalkuliert, das diese stabil bis zum Lebensende bleiben. In die Kalkulation fließen alle vorgenannten Einflussfaktoren und zusätzlich werden sogenannte Altersrückstellungen eingezahlt. Das heißt, der Versicherte zahlt in jungen Jahren mehr Geld ein als er eigentlich verbraucht, um im Alter, wenn er wahrscheinlich höhere Kosten verursacht als seine Beiträge abdecken, dennoch genauso viel bezahlt. Dies gilt nur theoretisch. Denn steigen die Kosten für den Versicherer, muss auch der Beitrag bzw. die Prämie steigen.

 

6. Was kann ich tun, um meine PKV-Beiträge stabil zu halten?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den eigenen PKV-Beitrag zu reduzieren, was vor allem bei Beitragserhöhungen oder finanziellen Engpässen wichtig wird.

 

Hier finden Sie die wichtigsten Optionen für die Senkung Ihres PKV-Beitrags:

 

6.1 PKV-Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft

Laut § 204 Versicherungsvertragsgesetz (VVG) hat jeder Privatversicherte das Recht, jederzeit in einen anderen, günstigeren Tarif seines Versicherers zu wechseln. Bei diesem sogenannten internen PKV-Tarifwechsel bisher die bisher gesammelten Altersrückstellungen im Normalfall vollständig erhalten und eine Gesundheitsprüfung erfolgt nur, wenn der neue Tarif umfangreichere Leistungen umfasst. Übrigens erhalten alle Privatversicherten ab 60 in der Beitragsinformation einen konkreten Hinweis auf andere Tarife, wenn diese günstiger sind.

 

6.2 Erhöhung der Selbstbeteiligung oder Leistungsausschlüsse

Der Mechanismus von Selbstbeteiligungen ist selbsterklärend: Wer sich stärker an den Kosten beteiligt, kann den Beitrag (z. T. deutlich) senken. Ob eine Selbstbeteiligung sich lohnt, muss immer im Einzelfall durchgerechnet werden. Grundsätzlich ist Vorsicht geboten bei sogenannten Leistungsausschlüssen. Diese können, wenn die ausgeschlossenen Leistungen zum Beispiel im Alter doch einmal anfallen, große Kosten verursachen.

 

6.3 Kündigung und Wechsel der Versicherungsgesellschaft

Die Kündigung und der Wechsel zu einem anderen Anbieter sind immer das letzte Mittel der Wahl und gerade für langjährig Versicherte mit Altersrückstellungen, die sie zum großen Teil verlieren, eigentlich keine Option. Wichtig ist auch, dass bei einem Wechsel des Versicherers eine erneute Gesundheitsprüfung stattfindet, die zu Risikoaufschlägen oder Leistungsausschlüssen führen kann.

 

6.4 Die Erhöhung akzeptieren

In Punkt 4 sind die Gründe für Beitragssteigerungen aufgeführt. Durch die strengen Auflagen für Beitragsanpassungen können die Steigerungen punktuell auch mal deftiger ausfallen. Dabei sollte man im Blick behalten, ob der eigene PKV-Beitrag unterm Strich doch über die Jahre betrachtet moderat angestiegen ist und nur der allgemeinen Teuerungsrate folgt – und akzeptiert werden kann.

 

6.5 Zurück in die GKV?

Die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich und für über 55-Jährige fast ausgeschlossen. Automatisch in der GKV pflichtversichert werden sonst alle, deren Einkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fällt oder Arbeitslosigkeit eintritt. 

 

7. Warum professionelle PKV-Beratung so wichtig ist.

Beitragserhöhungen und der Wunsch nach niedrigeren Beiträgen sollten immer individuell betrachtet werden. Es gibt keine Musterlösung, denn die Leistungen der Tarife variieren stark und jeder Versicherte hat unter Umständen andere Zusatzbausteine gewählt und seine Absicherung unterschiedlich gestaltet. Es gibt tausende PKV-Tarife in Deutschland und bei den großen Playern mehrere hunderte Tarife, aus denen gewählt werden kann. Wer sich einen Überblick in diesem Tarifdschungel verschaffen und die Versicherungsbedingungen und deren fachspezifisches Vokabular verständlich erklärt haben möchte, kommt an einem Versicherungsexperten als individuellen Berater eigentlich nicht vorbei.

 

KVoptimal.de bietet Transparenz in den Leistungen, jahrzehntelange Kompetenz sowie eine Vielzahl an Referenzen mit erfolgreichen Umstellungen der Tarife und nachhaltig reduzierten PKV-Beiträgen.

 

8. Fragen und Antworten (FAQ) und das KVoptimal.de-Lexikon

 

Bin ich zu alt für einen Tarifwechsel? Wie läuft ein Tarifwechsel ab? Hier gelangen Sie zu den häufig gestellten Fragen zum Thema Interner PKV-Tarifwechsel:

 

Häufig gestellte Fragen

 

Was bedeuten eigentlich Anwartschaft, Arbeitgeberzuschuss, Standardtarif etc. Hier finden Sie das KVoptimal.de Lexikon:

PKV Lexikon

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