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PKV Beitragserhöhung bei der Allianz (APKV) 2022

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Anja Glorius
23. August 2021
PKV Beitragserhöhung bei der Allianz (APKV) 2022

Zum 01.01.2022 erhöht die Allianz APKV Ihre Beiträge zur privaten Krankenversicherung. Ob ihr Tarif betroffen von der Beitragsanpassung betroffen ist und was Sie konkret tun können um Beiträge effektiv einzusparen, bei gleichem Leistungsniveau lesen Sie in unserem Ratgeber.

Welche Tarife bekommen eine Beitragserhöhung?

Es werden wie bei fast allen privaten Krankenversicherungsunternehmen nun auch bei der Allianz wieder umfangreich die Beiträge zur Pflegepflichtversicherung erhöht. So erhalten Beamte bis zu 26% Erhöhungen, Beamtenanwärter bis zu 28%, Studenten bis zu 21% und Versicherte in der PVN bis zu 12%.

Werden weitere Tarife erhöht?

In geschlossenen PKV-Tarifen erfolgen häufig für ältere Kunden hohe Beitragsanpassungen. Diese Daten werden bei der Allianz(APKV) häufig im Oktober bekannt gegeben. Versicherte in den folgenden Tarifen könnten betroffen sein:
Baustein-Tarife der Allianz (APKV)

Ambulante Tarife

Stationäre Tarife

Zahntarife

Kompakte-Tarife

Das Krankentagegeld bei Selbstständigen und Freiberuflern wird bis zu 20% erhöht.

Haben Sie Fragen?

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. Jetzt kostenfrei informieren.

Ist ihr Tarif von einer Beitragserhöhung betroffen oder könnte betroffen sein? Dann lesen Sie unseren Praxisratgeber mit wertvollen Tipps um Beiträge zu sparen und welche Fehler Sie vermeiden sollten.

Ratgeber – Beitragserhöhung | Beitragsanpassung der Allianz APKV.

Warum werden Beiträge erhöht?

Beiträge in der privaten Krankenversicherung steigen aufgrund folgender Umstände:

  • Steigende Lebenserwartung (Sterbetafel)
  • Steigende Kosten im Gesundheitswesen (Inflation)
  • Medizinischer Fortschritt
  • Geringe Verzinsung des Sparteils fürs Alter (Rechnungszins)

Meine Beiträge werden erhöht weil ich krank oder alt bin.

Viele Kunden haben den Eindruck, dass Sie gerade letztes Jahr Rechnungen eingereicht haben und genau danach erhöht die Allianz. Seien Sie beruhigt, dies ist nicht so. Die Allianz APKV ermittelt die Beiträge zu Beginn der Versicherung nach Eintrittsalter und Gesundheitszustand. Im Anschluss sind Sie in Ihrer Tarifgruppe mit vielen anderen Kunden und teilen sich gemeinschaftlich das Kostenrisiko bei Krankheit. Wenn in dieser Gruppe also hohe Kosten entstehen ist dies bereits eingeplant und wird gleichermaßen in den jeweiligen Altersgruppen bezahlt. Wenn aber Krankheitskosten steigen oder die Lebenserwartung von Menschen steigt, steigen auch die Beiträge. Im Gesamtwert müssen Kunden mit jährlichen Steigerungen von bis zu 4,8% pro Jahr rechnen. Dies entspricht einer Verdoppelung der Prämie alle zwanzig Jahre.

Lohnt es sich der Erhöhung zu widersprechen oder einfach nicht mehr zu zahlen?

Ein Widerspruch zur Beitragserhöhung scheitert insofern, als das der Versicherer zur Erhöhung berechtigt ist. Sollten Sie Zweifel an der Richtigkeit haben, dann sollten Sie juristische Hilfe beanspruchen. Nach unserer Erfahrung scheitern diese Versuche jedoch häufig und bringen weniger im Verhältnis zu den Rechtskosten. Bedenken Sie, dass der Versicherer mathematisch den Erhöhungsbedarf ermittelt und dann noch ein unabhängiger Treuhänder die Freigabe erteilen muss.

Ist eine Kündigung eine gute Idee?

Eine unüberlegte Kündigung ist keine gute Idee, da Kunden häufig die Konsequenzen nicht tragen wollen. Kündigen Sie die private Versicherung ohne einen neuen Versicherer, kann Ihre Krankheitskostenvollversicherung zwar ohne Vorlage eines neuen Versicherer nicht beendet werden. Mit der falschen Formulierung in der Kündigung beendet der Versicherer aber alle Zusatzbausteine. So könnte der Zahntarif, Kranken- oder Krankenhaustagegeld und Pflegezusatzversicherung beendet werden. Nimmt Sie der neue Versicherer nicht an, nimmt die Allianz Sie nicht sicher wieder zurück. Eine neue Gesundheitsprüfung ist dann erforderlich und die bisherigen Altersrückstellungen sind weg.

Ein Wechsel der Versicherer durch Kündigung kann Sinn machen, wenn Sie weniger als 10 Jahre bei der Allianz sind und unter 45 Jahren.

Wie kann ich Beiträge langfristig reduzieren und meine PKV auch später noch bezahlen?

Die Allianz hat mehr als 200 Tarifkombinationen in den Tarifwelten. Langjährig privat Versicherte Kunden, können mit einem Tarifwechsel daher im Durchschnitt 43% der Beiträge einsparen. Eine unabhängige Beratung sichert dabei den günstigsten Tarif der bisherig versicherten Leistung.

Die Allianz APKV schickt mir keine günstigeren Angebote?

Die Allianz hat sich der Tarifwechsel-Leitlinie des PKV-Verbandes angeschlossen und ist daher verpflichtet innerhalb von 15 Arbeitstagen (üblicherweise 3 Wochen) Angebote zuschicken. Sind Sie über 55 Jahre alt? Dann erhalten Sie automatisch standardisierte Angebote zum Tarifwechsel bei der Prämienerhöhung. Üblicherweise ist der leistungsschwächste Basis- und Standardtarif angeboten und darüber hinaus noch einen Tarif aus der neuen Tarifwelt. Wechseln Sie in den neuen Tarif ist Ihre Wahl später aber stark eingeschränkt und Sie verlieren das Anrecht auf den Standardtarif.

Beitragsgarantien und Senkungen bestimmter Tarife.

Beitragsgarantie:

Praxis-Tipp Tarifwechsel

Es gibt bei der Allianz mehr als 200 mögliche Optionen für einen Tarif. Ihnen werden im besten Fall zwar Alternativen angeboten, ob es sich dabei aber auch um den für Sie besten Tarif handelt ist unklar.

Gerade langjährig Versicherte und Rentner können durch einen Tarifwechsel häufig viel Geld einsparen. Wichtig ist dabei, dass das Leistungsniveau gleich bleibt. Einige Versicherer boykottieren häufig den Tarifwechsel durch viel sinnlosen Schriftwechsel, Fristversäumnisse oder einer stufenweisen Bearbeitungs-Taktik. Wehren lohnt sich. Sie sollten Ihre Rechte immer kennen.

Erfahrungsgemäß schickt die Allianz Angebote zum Tarifwechsel bei einer Beitragserhöhung. Diese Tarife sind aus unserer Sicht häufig mit Leistungskürzungen verbunden und für den Kunden langfristig nicht vorteilhaft.

Praxis-Tipp Beiträge im Alter

Denken Sie immer daran, die Beiträge in der PKV steigen alle zwei bis drei Jahre. Dies hat nichts mit Alter, Krankheit oder individuellem Bezug Ihrer Leistung zu tun. Sie müssen auch in jungen Jahren einplanen, dass die Beiträge sich alle 20-25 Jahren verdoppeln werden.

Die PKV ist kein Sparmodell gegenüber der GKV!

Sie sollten die Beiträge, die Sie in jungen Jahren ggf. einsparen immer insolvenzsicher, scheidungssicher und pfändungssicher sparen, um im Alter die Krankenversicherung bezahlen zu können.

Praxis-Tipp Krankentagegeld

Das Krankentagegeld wird um bis zu 20% erhöht. Sie sollten immer das gesamte Einkommen absichern, um auch im Krankheitsfall keine Einschränkungen zu haben. Ein cleveres Stufenmodell der Wartezeit für die Leistung spart Beiträge. Beispiel eines Selbstständigen Unternehmers mit einem Nettoeinkommen von 4.000EUR und einer Krankenversicherung von 500EUR.

  • Absicherungshöhe 4.500EUR
  • Ab der siebten Woche 2.000EUR für Miete, Lebenshaltung (Essen) und Krankenversicherung.
  • Ab dem 4. Monat weitere 2.500EUR für Sparen, Altersvorsorgebeiträge und Freizeit.
  • Der Versicherte ist so weiterhin gegen das hohe Krankheitsrisiko und Arbeitsausfall versichert, spart aber 25% der Prämie ein.

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