Am 25.08.2017 erhielten Partner der AXA eine Information, via E-Mail, mit Details der anstehenden Prämienanpassung der Neugeschäftsbeiträge.

Wie entstehen Beitragserhöhungen?

Der Versicherer bereitet jedes Jahr die Zahlen zu jedem Tarif statistisch auf und liefert diese zur Freigabe an den unabhängig bestellten Treuhänder. Dieser muss einer geplanten Erhöhung zustimmen. Passt der Versicherer die Beiträge nicht an, wird auch dies durch den Treuhänder abgenickt.

Erhöhen sich die Prämien durch verschiedene Einflussfaktoren, werden die Prämien erst ab einer Erhöhung von 5 % angepasst. Dies kann der Versicherer entscheiden. Ab einer Erhöhung von mehr als 10 % ist der Versicherer zur Anpassung verpflichtet.

 

Welche Einflussfaktoren zur Erhöhung gibt es?

Grundsätzlich unterliegen auch die Leistungen, des Gesundheitssystems der normalen Inflation. Weiterhin steigen medizinische Kosten im System durch den Fortschritt. Es werden neue Behandlungsformen entwickelt, die eine bessere Versorgung gewährleisten, im Gegenzug aber häufig kostenintensiver ist. Lt. AXA geht man von 4,5 % Steigerung der Gesundheitskosten durch den medizinischen Fortschritt aus.

Dazu kommt in der Kalkulation noch die Altersrückstellung. Diese wird bei Eintritt bis zum statischen Lebensende kalkuliert und soll steigende Beitragsausgaben durch das Alter ausgleichen. Die AXA schreibt hierbei das die Kosten für Arzneimittel eines 80. jährigen um ein achtfaches höher ausfallen gegenüber einem 40. jährigen. Die Rückstellungen werden verzinslich angesammelt. Reduziert sich der Zins, muss das dadurch fehlende kalkulierte Kapital durch Zahlungen der Prämie ausgeglichen werden.

Versicherer kalkulieren darüber hinaus, fest mit der Kündigung oder dem Tod von Versicherten. Diese hinterlassen teilweise oder sogar ganz Ihre gebildeten Rückstellungen. Die überlassenen Rückstellungen werden dem Kollektiv „vererbt“. Hat man weniger Abgänge von Kunden, werden auch zu wenig Rückstellungen vererbt. Auch dieses fehlende Kapital muss von Versicherten durch Prämienzahlung ausgeglichen werden.

 

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Details der Anpassung des letzten Jahres

Die AXA sorgte bereits im Jahr 2016 mit einer Rekordanpassung im Bestandsgeschäft für aufruhe. Damals wurden Großschadentarife bis zu 156 % erhöht.

Mehr zu der Anpassung 2016 lesen Sie hier: massive Beitragserhöhung der AXA zum 01.01.2017
Die genauen Zahlen der Erhöhung 2016 lesen Sie hier: Beitragsanpassungen 2017 - AXA erhöht PKV bis zu 42%

 

Wie fällt die Erhöhung im Neugeschäft dieses Jahr aus?

Es werden fast alle Tarife angepasst, aber auch einige Tarife, die zusätzlich wählbar sind, bleiben stabil oder reduzieren sich. Der Tarif Komfort-Zahn-U und Premium-Zahn-U wird beispielsweise nicht angepasst. Der Zusatztarif KGSU-U zur Absicherung der Kosten bei schweren, fest definierten Erkrankungen oder Unfallfolgen im Krankenhaus für Wahlleistungen wird sogar bis zu 20 % reduziert.

Die von Selbständigen und Angestellten wählbaren substitutiven Vollkostentarife der AXA haben wir für Sie zusammengefasst:

EL BONUS-U

  • Kinder und Jugendliche (0-19) – Steigerung 19 %
  • Altersgruppe 30 – 21 % Steigerung exkl. gesetzlichem Zuschlag
  • Altersgruppe 50 – 13 % Steigerung exkl. gesetzlichem Zuschlag

VITAL 300-U

  • Kinder und Jugendliche (0-19) – Steigerung 6 %
  • Altersgruppe 30 – 35 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag
  • Altersgruppe 50 – 16 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag

VITAL 900-U

  • Kinder und Jugendliche (0-19) – Steigerung 0 %
  • Altersgruppe 30 – 6 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag
  • Altersgruppe 50 – 10 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag

KOMPAKT ZAHN-U

  • Kinder und Jugendliche (0-19) – Steigerung 0 %
  • Altersgruppe 30 – 5 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag
  • Altersgruppe 50 – 4 % Steigerung inkl. gesetzlichem Zuschlag

 

Was bedeutet das für die Kunden, die schon bei der AXA in den Tarifen versichert sind?

Für Bestandskunden dieser Tarife ist anzunehmen, dass ebenfalls eine Erhöhung notwendig sein wird und das in einem ähnlichem Maß. Beispielsweise wurde letztes Jahr im Tarif EL-Bonus-U, für Bestandskunden, keine Erhöhung durchgeführt. Da die Kostenentwicklung und Kalkulation für Neukunden anhand der Kohorten des Kollektives berechnet wird, ergibt sich möglicherweise auch für Bestandskunden ein Anpassungsbedarf.

Details der Steigerung der Neugeschäftsprämien seit 2013 – Betrachtungszeitraum fünf Jahre:

EL BONUS-U – 30 jährige/r | 37 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018
EL BONUS-U – 50 jährige/r | 30 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018

VITAL 300-U – 30 jährige/r | 35 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018
VITAL 300-U – 50 jährige/r | 16 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018

VITAL 900-U – 30 jährige/r | 29 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018
VITAL 900-U – 50 jährige/r | 32 % Gesamtsteigerung im Betrachtungszeitraum 2013-2018

In den oben angestellten Betrachtungszeiträumen stiegen die Prämien je nach Tarif zwischen 3%-7%.

 

Sie sind schon privat versichert?

Sie sollte sich mit dem Thema beschäftigen, ob eine Prämiensteigerung in dem Umfang für Sie tragbar ist und Sie das vom Versicherer erhaltene Leistungsversprechen überhaupt durch die Beitragszahlung aufrechterhalten können. Wenn Sie dies mit Nein beantworten, dann haben Sie zwei Möglichkeiten:

Sie prüfen einen internen Tarifwechsel bei den Tarifen der AXA.

Oder Sie nehmen Geld Ihres verfügbaren Einkommens und gestalten Ihre Rückstellungen besser aus. Mehr dazu finden Sie hier:

Beitragsentlastungstarife in der PKV

Beitragsentlastung durch Riester-Rente

 

Sie sind noch nicht privat versichert, spielen aber mit dem Gedanken?

Wichtig ist es bei dem Eintritt in die PKV überhaupt zu überprüfen, ob dies langfristig die richtige Wahl ist oder das gesetzliche System in der Ausgestaltung inkl. einer Zusatzversicherung der privaten Krankenversicherung die sinnvollere Variante ist. Hat man für sich ermittelt, dass die private Krankenversicherung langfristig passend ist, sollte man sich mit der Auswahl der Versicherer beschäftigen. Es gibt mehr als 32 private Krankenversicherungen am Markt. Achten Sie dabei nicht nur auf Ratings und Empfehlungen, sondern lassen Sie sich nur durch die relevanten Fakten überzeugen.

Hierbei kann es hilfreich sein, den Markt von einem Profi sondieren zu lassen und auch bei der Auswahl der Leistungen über Risiken, Deckungsumfang und Eigenleistung mit diesem zu sprechen. Haben Sie für sich einen Plan, bereiten Sie sich in jedem Fall auf steigende Prämien vor. Mit einer Verdoppelung alle 20 Jahre müssen Sie rechnen. Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt der Höchstsatz jährlich durch die Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze. So erhöhte sich der Höchstsatz seit 1997 um 60 %.

Gerade unter diesen Gesichtspunkten sollte man seine private Krankenversicherung richtig strukturieren und sich vom ersten Tag an auf das Alter vorbereiten. Antwort auf die Frage, ob man sich heute überhaupt noch privat versichern kann, finden Sie hier: Kann man sich heute noch privat krankenversichern?

Informationen dazu finden Sie hier:

Beitragsentlastungstarife in der PKV

PKV Beitragsentlastung durch Riester-Rente

Wie man PKV richtig macht

 

Weitere Informationen zur PKV Beitragserhöhug 2018 finden Sie hier...