Für Menschen, welche nach 1961 geboren sind, ist die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit wichtig. Der Gesetzgeber hat die staatlichen Leistungen weit gekürzt und es entsteht ein großes finanzielles Defizit, wenn eine Berufsunfähigkeit eintritt. Für PKV-Versicherte ergibt sich ein zusätzliches Risiko, weil PKV-Beiträge bei Berufsunfähigkeit in voller Höher weiter zu entrichten sind. 

 

Häufig finden wir bei unseren Kunden Policen, die vor den finanziellen Risiken einer Berufsunfähigkeit schützen sollen. Im Rahmen einer PKV-Beratung ist eine Überprüfung der BU-Leistungen sinnvoll und passt auch gut in das Thema. Wir sprechen vom Beratungskreis der Sparte Personenversicherungen (Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge).

 

Eine Vorsorge für den BU-Fall ist gut. Eine Placebo-Vorsorge für den BU-Fall ist schlecht.

 

Es fällt auf, dass die Versicherungssummen, bzw. die Rentenhöhe im BU-Fall eher „Pi mal Daumen“ als fachlich korrekt berechnet wurden. Ist die Versicherungsleistung zu gering, hat der Vertrag mehr einen Placebo-Charakter. Placebo-Charakter bedeutet, dass der Vertrag das Gefühl gibt, gut abgesichert zu sein. Aber im Leistungsfall trotzdem große Versorgungsdefizite bestehen. 

 

Versicherungssummen richtig berechnen

Als eine Grundlage oder Richtwert für die zukünftige BU-Rentenhöhe kann Ihr Einkommen dienen. Das Risiko tatsächlich berufsunfähig zu werden ist hoch. Deshalb sind die Policen entsprechend teuer. Es bringt aber nichts, dauerhaft zu geringe Leistungen zu vereinbaren. Wer 1.500 Euro Rente absichert, hat bei 500 Euro PKV-Beitrag noch 1.000 Euro zum Leben. Wie weit kommen Sie mit 1.000 Euro Rentenleistung im Monat? Ich möchte das Thema mal überspitzen: Wir haben BU-Policen gesehen, wo Kunden mit 600 Euro PKV-Beitrag nur 950 Euro BU-Rente versichert haben. Was genau ist das Ziel einer solchen Versorgung? Natürlich kann auch gelten, erst mal eine geringe Startsumme abzusichern. Erfahrungsgemäß bleibt es aber dann bei solchen Vertragsständen.

Der Schlüssel zu einer günstigen BU-Versorgung kann sein, den BU-Vertrag zeitgleich mit dem PKV-Vertrag einzugehen. In beiden Fällen fällt eine Gesundheitsprüfung an und das Eintrittsalter ist noch niedrig. Diese Faktoren bestimmen letztlich den Beitrag. Später, also im Lauf der Jahre, können Diagnosen auftauchen und zusätzlich Risikozuschläge anfallen oder Leistungsausschlüsse vereinbart werden. Aufgrund der hohen Schadenquoten prüfen die Versicherer den Gesundheitszustand sehr genau. Je später ein Antrag gestellt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass relevante Diagnosen bestehen.

 

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Laufzeiten richtig berechnen

Es ist sollte auch klar definiert werden, bis zu welchen Endalter ein BU-Vertrag läuft. Verträge bis zum (z.B.) 60. Lebensjahr könnten ein finanzielles Risiko, von Vertrags- und Leistungsende bis zum Rentenbeginn, darstellen. Wer in den Achtzigern oder Neunzigern geboren ist, wird mit Sicherheit länger als das 67. Lebensjahr arbeiten müssen. Es entsteht bei zu kurzen Laufzeiten einfach eine Unplanbarkeit. Gleiches gilt für zu geringe Versicherungssummen zum Vertragsbeginn. Wer später seine Summen aufstocken möchte, zahlt aufgrund höherem Eintrittsalter höhere Prämien und riskiert Zuschläge aufgrund vorhandener Diagnosen. Rechtzeitige Planung spart langfristig viel Geld.

 

Ganz oder gar nicht absichern

Zusätzlich kann eine zu geringe Absicherung/ Rentenhöhe zum Verlust vom Hartz4 Anspruch führen. Wer eine Placebo-Police abschließt, könnte sich eventuell das Geld sparen und im BU-Fall in das Sozialsystem wechseln. Was natürlich humoristisch gemeint ist, hat aber einen ernsten Hintergrund. Zumal der Status berufsunfähig nicht zwangsläufig das Lebensende bedeutet. Auch im BU-Fall ist eine gute finanzielle Austattung wichtig. Es kann den Gesundungsprozess fördern, ein ausreichendes Einkommen zu haben. Ansonsten, nach Verwendung der privaten finanziellen Mittel, ist ein sozialer Abstieg vorprogrammiert.

 

Ich schließe den Vertrag ab - später

Wer später einsteigt, zahlt mehr Beitrag und riskiert zusätzlich Ausschlüsse oder Zuschläge. Dazu haben wir die notwendigen Beiträge berechnet, die als Mehraufwand zu buche schlagen, wenn der Vertragsbeginn hinausgezögert wird. Wer beim Marktführer für Akademiker einsteigt, zahlt für 2.500 Euro Rente bis 67 folgende Prämien monatlich:

  • 30 Jahre: Beitrag 114,40 Euro.
  • 40 Jahre: Beitrag 143,58 Euro.

Wobei es fast ausgeschlossen ist, dass ein 40-jähriger Interessent ohne Zuschläge auskommt. Deswegen ist dieser Vergleich theoretischer Natur. Der Mehrbetrag liegt bei knapp 10.000 Euro plus dem Risiko, keinen Versicherungsschutz mehr zu erhalten. Kombinieren Sie Versicherungsverträge weise, um ein maximales Ergebnis zu erhalten. Beratung ist wichtig und gerne helfen wir individuell weiter.

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