Der Coronavirus und die PKV

Jetzt teilen via
Anja Glorius
26. Februar 2020

Coronavirus oder 2019-nCoV. Es wird auch hier zunehmend ernst. Aktuell sind die ersten Fälle von Erkrankten in Deutschland bekannt geworden. Ob es gelingt, die Ausbreitung zu verhindern bzw. fachsprachlich die Infektionsketten zu unterbrechen, ist nicht sicher. Ab sofort gilt jedenfalls eine neue Meldepflicht für Ärzte, Krankenhäuser und Labore. Diese müssen nun bereits „begründete Verdachtsfälle“ und nicht wie bisher nur „bestätigte Fälle“ auf das Coronavirus an das Gesundheitsamt melden. Nicht nur Asienreisende, sondern alle müssen sich mit dem Coronavirus auseinandersetzen. Wir informieren, welche Leistungen in Bezug auf Corona von Ihrer PKV übernommen werden und was Sie sonst noch über den Coronavirus wissen müssen.

Das Risiko Corona: Der Coronavirus im Vergleich mit der jährlichen Grippe (Influenzavirus)

Seit Mitte Januar bis voraussichtlich in den März hinein rollt die jährliche Grippewelle über Deutschland hinweg. Laut den aktuellen Grippezahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden bisher in 2020 rund 13.300 Infizierte behandelt und sind nachweislich 130 Menschen an den Folgen der Grippe gestorben. Die aktuelle Grippe scheint bisher vergleichsweise harmlos. Zum Vergleich: Bei der letzten schweren Grippewelle 2017/18 lag die Zahl deutlich höher mit insgesamt 10 Millionen Arztbesuchen und mutmaßlich mehreren Zehntausend Toten.

Laut aktuellen Zahlen der WHO haben sich in China bislang rund 77.500 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, außerhalb Chinas liegt die Zahl der Fälle bei rund 3.500. Mit hunderten positiven Tests ist in Italien das Coronavirus auch nach Europa gelangt. Hier wurden bislang 374 Infektionen mit dem Virus nachgewiesen, von denen 12 Infizierte gestorben sind.

Das RKI hält eine weltweite Ausbreitung des Corona-Erregers zunehmend für wahrscheinlich. Das Institut sieht auch besonders gefährdete Menschen bei Covid-19; vor allem ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen. Überlasten wird der Virus das deutsche Gesundheitssystem nach deren Meinung allerdings vermutlich nicht. Sie gehen davon aus, dass er sich ähnlich verhält wie Influenzaviren bzw. ähnlich stark wie eine sehr schwere Grippewelle. Wie an­steckend 2019-nCoV tatsächlich ist, lässt sich noch nicht eindeutig beantworten. Experten schät­zen jedoch, dass der Virus weniger ansteckend ist als die echte Grippe oder Masern.

 

Sollen wir Ihnen helfen? Sprechen Sie uns an.

 

Welche Versicherer zahlen für Coronavirus (Auslandsreisekrankenversicherung)?

Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO die Coronavirus-Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotstand erklärt hat, reagieren auch die privaten Krankenversicherer auf das Geschehen. In Australien beispielsweise weigern sich einige Anbieter von Auslandsreisekrankenversicherungen eine Coronavirus-Erkrankung und die damit in Verbindung stehenden Kosten abzudecken.

Entwarnung vom PKV-Verband in Deutschland. Hier seien Reisen nach China weiterhin versichert und werden die Versicherungsbedingungen nicht angepasst – wie das übrigens bei allen bisherigen Epidemien wie Sars, Vogelgrippe so gehandhabt wurde: „Der Versicherungsschutz einer privaten Auslandsreisekrankenversicherung gilt unverändert, die Kunden sind also ggf. auch bei Reisen nach China entsprechend versichert.“

Darüber hinaus tragen seit dem 1. Februar die deutschen Krankenkassen – PKV und GKV – die Kosten für Tests auf das Coronavirus, sofern die betroffene Person zur Risikogruppe gehört, also u. a. vor kurzem in China war und Symptome des Virus festgestellt werden. Kosten, die im Einzelfall für eine Quarantäne entstehen, werden laut Infektionsschutzgesetz vom Staat übernommen. So müssen deutsche Urlauber, die im Hotel oder auf dem Kreuzfahrtschiff festsitzen nicht noch befürchten, dass im Nachhinein hohe Kosten auf sie zukommen.

Die Auslandsreisekrankenversicherung übernimmt in aller Regel die für eine Heilbehandlung im Ausland anfallenden Kosten, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden. Wählen Sie am besten einen Tarif, der nicht nur den „medizinisch notwendigen“ Rücktransport, sondern auch der „medizinisch sinnvollen und vertretbaren Rücktransport“ absichert. Das schafft für Sie mehr Spielraum.

Bei allen Fragen rund um Ihre PKV, aber auch zu den empfohlenen Leistungsumfängen von privaten Zusatzversicherungen wie einer Auslandsreisekrankenversicherung berät Sie unabhängig und kompetent KVoptimal.de.

Fazit

Mundschutzmasken sind in Deutschland zum Teil schon jetzt knapp. Das liegt unter anderem daran, da ein großer Teil der Masken in China hergestellt wird, deren Lieferungen durch die Epidemie ausgesetzt sind. Für PKV-Versicherte ist wichtig, dass die Kosten für die Behandlung – auch im Ausland durch eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung – abgedeckt sind. Seit Februar wird auch der Test auf Corona bei Risikogruppen von der PKV anstandslos übernommen. Das RKI erwartet, dass wenn Corona Deutschland erreichen sollte, was angesichts der steigenden Infiziertenzahlen eher wahrscheinlich ist, ein Ausmaße ähnlich einer Grippe erreicht werden. Die birgt nämlich genau betrachtet für Risikogruppen, also Alte und Kranke, jährlich ein ihrerseits nicht zu unterschätzendes Risiko.

Weitere interessante Beiträge