Sie haben Epilepsie und möchten sich privat versichern? Welche Versicherer in Frage kommen, haben wir für Sie recherchiert.
Die Ursachen für Epilepsie können vielfältig sein. Neben genetischen Faktoren können auch Hirnverletzungen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen zur Erkrankung führen. Epilepsie betrifft Menschen jeden Alters, doch oft zeigen sich die ersten Anfälle bereits im Kindes- oder Jugendalter. Schätzungsweise 0,5-1 % der Bevölkerung leidet an Epilepsie. Sollten Sie auch Epilepsie haben und überlegen, ob Ihnen die Private Krankenversicherung überhaupt Versicherungsschutz anbieten würde, dann zeigen wir Ihnen in diesem Artikel, worauf Sie achten müssen und welche Versicherer besonders versicherungsnehmerfreundliche Annahmebedingungen für Personen mit der Vorerkrankung Epilepsie haben.
Warum erhalte ich einen Risikozuschlag wegen Epilepsie?
Epilepsie gehört zu den intensiv erforschten neurologischen Erkrankungen. Menschen mit Epilepsie können bei guter Behandlung und den richtigen Medikamenten weitestgehend anfallsfrei leben. Auch die Lebenserwartung wird in der Regel nicht beeinträchtigt. Trotzdem ist Epilepsie bis heute nicht heilbar. Das Risiko einer Verschlechterung der Krankheit, die Kosten für Medikamente und Behandlungen sowie die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Begleiterkrankungen zwingen die meisten privaten Krankenversicherungen zu einem Risikozuschlag oder sogar zu einer Ablehnung. Wie hoch der Risikozuschlag ausfällt und ob der Versicherer den Antrag sogar ablehnt und keinen Versicherungsschutz anbietet, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Warum lehnt mich ein Versicherer ab, weil ich Epilepsie habe?
Private Krankenversicherer lehnen Anträge von Menschen mit Epilepsie häufig ab, da das finanzielle Risiko für die Versicherungsgesellschaft zu hoch eingeschätzt wird. Wenn bei der Antragsprüfung festgestellt wird, dass der Antragsteller regelmäßig Anfälle hat oder kontinuierlich Medikamente benötigt, entscheiden sich viele Versicherer gegen die Aufnahme. In einigen Fällen können sie das Risiko nicht vollständig abschätzen und fordern deshalb zusätzliche Informationen vom behandelnden Neurologen an.
Wer versichert epileptische Erkrankungen in der privaten Krankenversicherung?
Wir haben eine anonyme Risikovoranfrage für einen unserer Kunden mit Epilepsie zusammengestellt, um Ihnen einen ersten Orientierungspunkt zu Versicherungsmöglichkeiten zu bieten.
Der Kunde ist Unternehmer und Mitte dreißig. Die Epilepsie ist seit der Kindheit bekannt, und im Jahr 2013 und 2014 traten nochmals Grand-Mal-Anfälle auf. Seitdem erhält der Patient neue Antiepileptika und ist seit 2014 anfallsfrei. Unter verlässlicher Einnahme der Medikamente besteht also seit 2014 Anfallsfreiheit.
Besonders positiv hervorgetan hat sich die BBKK, die unter bestimmten Voraussetzungen einen Versicherungsschutz bietet:
- BBKK – Risikozuschlag für cerebrales Anfallsleiden sowie psychische Erkrankungen und Folgen:
- GV 400: 64,20 €
- VK+: 9,00 €
- KT-AN43: 30%
Voraussetzung für die Versicherung ist, dass keine stationäre Aufnahme vorlag oder geplant ist.
Diese Anfrage ist sehr individuell und hängt von der spezifischen Ausprägung der Epilepsie und weiteren Vorerkrankungen ab. Unsere Darstellung ist daher kein Garant für ein Angebot und stellt kein konkretes Versicherungsangebot dar.
Wir empfehlen, bei der Suche nach dem richtigen Versicherungsschutz eine anonyme Risikovoranfrage zu stellen und alle Fragen sehr genau zu beantworten. Je mehr der Versicherer weiß, desto konkreter kann das Angebot erstellt werden.
Ob die Epilepsie durch äußere Umstände oder genetische Faktoren entstanden ist, es besteht auf jeden Fall eine Chance, die richtige Versicherung zu finden. Wie in unserem Beispiel zu sehen ist, kann man mit einem Risikozuschlag von der privaten Krankenversicherung rechnen. Wie hoch dieser ist, hängt von der Schwere der Krankheit und der Ausrichtung der Versicherung ab. Bei besonders schweren Erkrankungen kann es auch passieren, dass keine private Krankenversicherung für das Risiko Epilepsie Versicherungsschutz anbietet. Wir empfehlen daher, immer alle Versicherungen anonym anzufragen.
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Weitere Versicherungen bei Epilepsie
Neben der privaten Krankenversicherung gibt es auch andere Versicherungsarten, die für Menschen mit Epilepsie in Betracht kommen:
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Diese Versicherung kann abgeschlossen werden, allerdings ist mit Risikozuschlägen oder Ausschlüssen zu rechnen.
- Krankentagegeldabsicherung: Diese Versicherung bietet finanzielle Absicherung bei längerer Krankheit, und viele Anbieter akzeptieren auch Menschen mit Epilepsie, oft ebenfalls mit einem Risikozuschlag.
- Risikolebensversicherung: Diese kann in der Regel abgeschlossen werden, jedoch variieren die Bedingungen und Zuschläge je nach Anbieter und Gesundheitszustand des Antragstellers.
- Unfallversicherung: Viele Versicherer bieten Schutz, auch wenn Epilepsie vorliegt. Wichtig ist, dass Anfälle nicht als Unfallursache ausgeschlossen werden.
- Dread-Disease-Versicherung: Diese Versicherung zahlt eine einmalige Summe bei Diagnose schwerer Krankheiten und kann auch bei Epilepsie möglich sein, jedoch zu erhöhten Prämien.
Versicherungen, die in der Regel nicht möglich sind
- Pflegepflichtversicherung: Aufgrund des hohen Risikos und der möglichen Pflegebedürftigkeit bei Epilepsie lehnen viele Anbieter diese Versicherung ab.