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Ist mein Kind beihilfeberechtigt?

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Anja Glorius
4. Juli 2024

Die Kurzversion: Kinder sind beihilfeberechtigt, solange Anspruch auf Kindergeld besteht bzw. sofern Unterhaltspflicht gilt. Minderjährige Kinder haben demnach immer Anspruch auf Kindergeld und Beihilfeleistungen. Ab Beginn der Volljährigkeit müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit das Beamtenkind in der Beihilfe berücksichtigungsfähig ist und ebenso wie das Elternteil einen Zuschuss zur Gesundheitsversorgung erhält und sich zudem günstig privat krankenversichern kann. 

Wie lange bleiben Kinder beihilfeberechtigt? 

Der Dienstherr, also die Bundesländer oder der Bund, zahlt für die Kinder seiner Beamten und Beamtinnen so lange Beihilfe, wie diese kindergeldberechtigt sind. Das kann über die Volljährigkeit hinaus dauern; bis zum Ende ihrer (ersten) Ausbildung bzw. spätestens bis zum Ende des 25. Lebensjahres. Darüber hinaus wird nur für diejenigen Familien Beihilfe gewährt, wenn sich Kinder aufgrund einer Behinderung nicht selbst versorgen können. Eine Verlängerung ist auch in folgenden Fällen möglich: durch (freiwilligen) Wehr- und Ersatzdienst z. B. nach Bundesfreiwilligendienstgesetz / Jugendfreiwilligendienstegesetz und vergleichbaren anerkannten Freiwilligendiensten oder durch die Tätigkeit als Entwicklungshelfende. 

Höhe der Beihilfesätze für Kinder 

Beihilfe ist Ländersache. Die Höhe der konkreten Beihilfesätze (Bemessungssätze) ist abhängig vom jeweiligen Bundesland / dem Bund bzw. dessen Beihilfeverordnung und dem Familienstand der jeweiligen Staatsdienenden. Die Verordnungen orientieren sich mehr oder weniger an der des Bundes. Die Sätze liegen zwischen 50 und 80 Prozent: 

Bemessungssätze Bund 

Beamtinnen und Beamte 50 % 
Beamte mit mehr als einem beihilfeberechtigten Kindern Beamte in Elternzeit 70 % 
Ehepartner, Lebenspartnerin, wenn die Summe der Einkünfte 20.000 Euro nicht übersteigt 70 % 
Beihilfeberechtigte Kinder 80 % 

Weitere beihilfeberechtigte Angehörige 

Neben den Kindern sind weitere Angehörige von Beamten berücksichtigungsfähig. So erhalten Ehepartner oder eingetragene Lebenspartnerinnen Beihilfe, wenn ihre Einkünfte eine bestimmte Summe nicht übersteigen. 

Weitere Informationen und eine Übersicht über die jeweils gültigen Einkommensgrenzen in Bund und Ländern finden sie hier:  

Sind Ehepartner von Beamten beihilfeberechtigt?

Wie sind Kinder von Beamten krankenversichert? 

Die gesundheitliche Absicherung für Beamte besteht aus zwei Bausteinen: der Beihilfeleistung und der ergänzenden privaten Krankenversicherung. Da Kinder von Beamten 80 Prozent an Beihilfe erhalten, wird damit bereits ein Großteil der Gesundheitskosten vom Dienstherr des verbeamteten Elternteils getragen. Für die fehlenden 20 Prozent, die sogenannten Restkosten, muss eine private Krankenversicherung abgeschlossen werden. Viele große Versicherer bieten spezielle Beamtentarife an, die auf die Beihilfeverordnung der einzelnen Bundesländer oder die vom Bund zugeschnitten ist.  

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Beispiel für eine typische Absicherung von Beamtenkindern 

Quelle: KVoptimal.de 

Beihilfeergänzungstarife schließen mögliche Versorgungslücken, die Beihilfe und private Krankenversicherung offenlassen. Hier können Beamte sich einen individuellen Schutz nach Bedarf zusammenstellen und zusätzliche Leistungen im Bereich Zahnversicherung, Sehhilfen, Homöopathie etc. wählen. Oft geht es auch darum, diese Leistungen und auch Vorsorgeleistungen vollständig abzusichern, sodass keine Zuzahlungen mehr anfallen. 

Da die private Krankenversicherung meist nur noch auf 100 Prozent Absicherung aufstocken muss und Beamte und ihre Kinder bereits zu 70 bzw. 80 Prozent der Gesundheitskosten über die Beihilfe erstattet bekommen, sind PKV-Tarife für Beamte meist besonders günstig. 

Laut dem Verband der privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) kostet die private Krankenversicherung Beamte im Durchschnitt 256 Euro im Monat. Andere Privatversicherte ohne Beihilfeanspruch zahlen laut PKV-Verband durchschnittlich monatlich 529 Euro. 

Ausführliche Informationen zur PKV für Beamte und vor allem dazu, wie Sie sich gut und günstig krankenversichern können, lesen Sie hier: 

PKV für Beamte

Beamte genießen als Privatversicherte zahlreiche Privilegien mit umfangreicheren Leistungen, schneller zu bekommenden Terminen beim Facharzt, Einbettzimmer, Chefarztbehandlung etc. Was die PKV nicht bietet, aber gerade für Eltern interessant sein dürfte, ist eine private Familienversicherung. Das heißt: Sofern Kinder beihilfeberechtigt sind, muss für jedes ein separater PKV-Vertrag abgeschlossen werden. 

Eine Ausnahme bildet die pauschale Beihilfe, die mittlerweile in der Hälfte der Bundesländer als Alternative zur bisherigen Beihilfe angeboten wird. Ähnlich wie beim Arbeitgeberzuschuss bei Angestellten übernimmt der Dienstherr die Hälfte der Versicherungsbeiträge für die freiwillige Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung. Dort können Kinder und ggf. Ehepartner kostenfrei familienversichert werden. 

Über den Unterschied zwischen bisheriger und pauschaler Beihilfe gibt es an dieser Stelle mehr Informationen: 

Pauschale Beihilfe vs. Beihilfe

Wann müssen beihilfeberechtigte Kinder privatversichert werden? 

Hier kommt es auf die Versicherungskonstellation der Elternteile an:  

1. Sind beide Elternteile privat krankenversichert, müssen auch die Kinder in die PKV. 

2. Ist ein Elternteil verbeamtet (Hauptverdienerin), das andere gesetzlich versichert, müssen die Kinder in die PKV. 

3. Ist ein Elternteil verbeamtet, das andere gesetzlich versichert (Hauptverdiener), können die Kinder in die GKV. 

Bei der Wahl der privaten Krankenversicherung ist darauf zu achten, dass das Kind nicht in einem besseren Tarif versichert sein darf als das verbeamtete Elternteil. Wird eine abweichende PKV gewählt, kann es sein, dass diese eine Gesundheitsprüfung und in der Folge ggf. Risikozuschläge vorsieht.  

Wie finde ich den passenden PKV-Tarif für mein Kind? 

Auch Kinder von Beamtinnen und Beamten erhalten Beihilfe, sobald es für sie Kindergeld bzw. den Familienzuschlag gibt. Mit 80 Prozent sogar mehr als ihre Eltern. Zudem sind private Krankenversicherungen für Beamte meist günstiger als für „normale“ Angestellte, das sie nur noch die Restkosten versichern müssen, also die Lücke, die die Beihilfeleistungen offenlassen. 

Bei der Wahl der PKV für Beamte geht es oft um die Frage, wie die gesamte Familie umfangreich und günstig versichert werden kann. Am besten ist die PKV dann auch flexibel, damit man diese auf veränderte Bedarfe und hinzukommende / wegfallende Versicherte problemlos umstellen kann. 

Wir unterstützen Sie gern dabei, einen PKV-Tarif zu finden, der das gewünschte Leistungspaket erhält. Unser Team bei KVoptimal.de besteht aus ungebundenen Versicherungsmaklerinnen und -maklern – allesamt mit großer Expertise und offenem Ohr und immer auf der Suche nach der optimalen und nachhaltigen Lösung. Wir wissen, welche privaten Krankenversicherer im Bereich Beamtenversicherung besonders gut aufgestellt sind. 

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