Die Familie ist gegründet oder der Nachwuchs steht in den Startlöchern. Neben vielen anderen Fragen stellt sich für Eltern dann auch die, wie viel es kostet, die Familie privat zu versichern. Für Privatversicherte kann es hier durchaus kompliziert werden, wenn man bedenkt, wie groß das Angebot, die wählbaren Leistungen und die unterschiedlichen Familienkonstellationen sind. Lesen Sie hier, worauf Familien achten sollten, wenn es darum geht, sich optimal und möglichst günstig privat zu versichern.
Wie setzen sich die Beiträge für eine privatversicherte Familie zusammen?
In der privaten Krankenversicherung gibt es keine beitragsfreie Familienversicherung für alle, sondern jedes Familienmitglied, auch die Kinder, muss einzeln versichert werden. Das heißt, dass für alle ein separater Versicherungsvertrag geschlossen werden muss und Beiträge gezahlt werden. Alle müssen eine Gesundheitsprüfung absolvieren, bei der üblicherweise mit einem Fragebogen die individuellen Gesundheitsrisiken (Ausnahme: Kindernachversicherung) festgestellt werden. Auf dieser Basis werden die und individuellen Beiträge berechnet.
Das wirkt sich auf die PKV-Kosten für Familien aus
Viele Faktoren spielen eine Rolle bei den Kosten für die passende PKV der Familie.
Leistungsumfang
Der gewählte Tarif: Je umfangreicher die Leistungen, je teurer. Individuelle Leistungen z. B. im Bereich Zahnersatz, Einzelzimmerunterbringung bei stationären Aufenthalten, Sehhilfen, alternative Heilmethoden oder erweiterte Vorsorgeuntersuchungen können Mehrkosten verursachen. Die Pflegepflichtversicherung ist für Ihre Kinder übrigens erstmal viele Jahre kostenfrei.
Achtung – Beratungsfalle: Man hat Ihnen empfohlen das Neugeborene nicht im Bereich der Zähne zu versichern. Der Schmunzler “Babys haben ja keine Zähne” war zwar sicherlich gesetzt, jedoch sind die Folgen weitreichend. Stellt der Kinderarzt bereits Kreidezähne, falsche Zahnanlage oder Fehlstellungen wie Ober-, Kreuz- oder Unterbiss in den U-Heften oder seiner Akte fest, kann der Versicherungsschutz gegeben falls nur schwer oder gar nicht mehr hergestellt werden. Daher klare Empfehlung, Zähne immer direkt mitversichern.
Experten-Tipp: Denken Sie auch schon beim Kinderwunsch an Themen wie Kinderwunschbehandlung, Benefits in Elternzeit und Kinderkrankengeld.
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Je jünger, je günstiger
Das Eintrittsalter ist entscheidend. Denn die Private Krankenversicherung bildet direkt im Tarifbeitrag wertvolle Altersrückstellungen, die für eine stabile Prämie im Laufe der Zeit sorgen. Denn ansonsten wäre der Beitrag im Rentenalter vermutlich nicht mehr zu stemmen. Steige ich früh ein, habe ich mehr Zeit, um die Rückstellungen anzulegen und zu verzinsen. Daher lohnt es sich früh einzusteigen.
Experten-Tipp: Altersrückstellungen werden ab dem 21. Lebensjahr gebildet und erhöhen den Beitrag gegenüber dem bisherigen Jugendlichen Tarif deutlich. Achten Sie auch bei Ihren Kindern von Anfang an darauf, ob der Versicherer gute Lösungen für Jugendliche, Schüler und Studenten hat. Denn im Studium oder schulischer Ausbildung kann ihr Kind oft noch ohne Rückstellungen versichert sein und so sehr günstig von den Privilegien der PKV partizipieren.
Gesundheitsprüfung bei Aufnahme
Der individuelle Gesundheitszustand: Vorerkrankungen können Risikozuschläge bedeuten (Ausnahme Neugeborene: Sie können innerhalb der ersten beiden Lebensmonate ohne Gesundheitsprüfung im Tarif des Elternteils aufgenommen werden).
Experten-Tipp: Sie können auch bei unterschiedlichen Anbietern versichert sein. Denn jeder Versicherer reagiert auf gesundheitliche Vorerkrankungen anders. Der eine ist im Bereich von Gelenkerkrankungen gut aufgestellt und ein anderer bei allergischen Leiden. Nutzen Sie alle Vorteile und sondieren immer den Gesamten Markt je Mitglied Ihrer Familie.
Selbstbehalt und Kosten
Auch für Kinder können Sie Selbstbeteiligungen vereinbaren oder von Beitragsrückerstattung bei Leistungsfreiheit profitieren. Oft sieht man aber, dass dies gerade bei Kindern wenig attraktiv ist.

Am Beispiel sieht man, dass es wenig effektiv ist einen Selbstbehalt zu vereinbaren.
Arbeitsverhältnis
Bei Arbeitslosigkeit erhalten Sie zwar einen Zuschuss zur PKV, dieser ist jedoch deutlich geringer als beim bisherigen Arbeitgeber.
Beim Arbeitgeber erhalten Sie auch für Ihre Kinder einen Zuschuss zur PKV. Im Gesamtbild jedoch nur bis zum Höchstsatz von 449,27 € (2025) max. 50%.
Die Anzahl der Kinder
Viele Kinder, viele Kosten. Da Sie für jeden Vertrag eine PKV abschließen, ist die PKV für Familien mit mehr als drei Kinder häufig nicht mehr attraktiv und man sollte alternativ auch über eine Kombination aus gesetzlicher Krankenversicherung und Zusatzversicherungen nachdenken.
Veränderungen beim Familienstand
Paare, die nicht verheiratet sind und bei denen ein Partner gesetzlich versichert ist, können die Kinder kostenfrei in der GKV versichern. Durch Heirat können sich Wechseloptionen ergeben. Denn dann entscheidet das Einkommen. Verdient der PKV-Versicherte mehr als 73.800 EUR (2025) im Jahr Brutto und mehr als der gesetzlich Versicherte müssen Kinder entweder in die PKV oder zum Eigenbeitrag in der GKV versichert werden.
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Wer darf sich privatversichern?
Ist ein Familienmitglied privatversichert, können sich nicht automatisch alle anderen auch privat krankenversichern. Der Zugang zur Privatversicherung ist immer an bestimmte Voraussetzungen geknüpft.
- Angestellte müssen dafür ein Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (73.800 Euro in 2025) vorweisen.
- Selbstständige, Freiberufliche und Verbeamtete hingegen können meist frei wählen.
- Minijobber und Hausfrauen bzw. Hausmänner können ihren Partnern bzw. Partnerinnen in die PKV folgen.
Auch die Versicherung von Kindern bietet je nach Konstellation verschiedene Optionen für verheiratete Paare:
- Sind beide Eltern in der GKV, ist das Kind automatisch in der GKV versichert.
- Sind beide Eltern in der PKV, muss das Kind in der PKV versichert werden. (Ausnahme: die Kinder waren vorher in der GKV versichert, so können Sie auch zum Eigenbeitrag gesetzlich versichert werden)
- Ist ein Elternteil in der GKV und ein Elternteil in der PKV mit einem Einkommen über 73.800 EUR Brutto pro Jahr (2025), ist das Kind bei dem Elternteil versichert, dass ein höheres Einkommen hat.
Fazit: Damit müssen Familien in der PKV an Kosten rechnen?
Wie viel die private Krankenversicherung für Familien kostet, lässt sich wie Sie sehen nicht pauschal beantworten. Das beginnt bereits damit, dass jedes Familienmitglied einen eigenen Versicherungsvertrag abschließen muss, bei dem der individuelle Gesundheitszustand die wichtige Basis der Beitragskalkulation ist.
Die privaten Krankenversicherern haben für Familien viele leistungsstarke und im Preis faire Tarife im Angebot. Diese müssen nur gefunden werden. Als ungebundene Versicherungsexperten haben wir die volle Marktübersicht und können Ihnen aus dem gesamten Tarifangebot die besten Optionen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis vorschlagen. Auch, wenn es darum geht, einen passenden neuen PKV-Tarif zu finden, sind wir gern Ihre Ansprechperson.