Blog der KVoptimal.de - private Krankenversicherung

Die DKV Krankenversicherung AG versandt im vergangenen Monat Schriftstücke an Versicherte der Tariflinie Bestmed 4. In diesen beschreibt die DKV die fehlerhafte Kalkulation des Tarifes. Mit erster Feststellung im Mai 2013, konnte man in den letzten 15 Monaten Fehler beheben und eine Nachkorrektur durchführen.

Die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) für Kranken- und Pflegeversicherung gibt die Einkommenshöhe an, bis zu der Beiträge erhoben werden. Die Beitragsbemessungsgrenze Kranken- und Pflegeversicherung ist relevant für alle gesetzlich versicherten (freiwillig oder pflichtig versichert) Arbeitnehmer. Durch die Medien kürzlich veröffentlicht, haben deutsche Bürger auch im kommenden Jahr mit einer Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze zu rechnen. Dies führt zu steigenden Beiträgen in der Sozialversicherung. Für Angestellte heißt es dann „weniger Netto vom Brutto“.

Seit mehr als 20 Jahren haben Sie das Recht nach §204 Versicherungsvertragsgesetz VVG (vorher §198 ff. VVG), Ihre private Krankenversicherung bei Ihrem aktuellen Versicherer unter Anrechnung aller Rechte und Altersrückstellungen umzustellen. Eine Aktualisierung der Tarife ist für Sie so rechtlich geschaffen, um Leistungsverbesserungen durch medizinische Entwicklungen einzubinden und den Absprung aus geschlossenen und überalterten Tarifen zu finden. In den Grundzügen beschreibt es Ihr Recht, sich überhöhten Preisen und hohen Beitragsanpassungen zu widersetzen, ohne Ihre langjährig erworbenen Altersrückstellungen durch Kündigung zu verlieren. Was berücksichtigt Ihr Versicherer und warum tut er das konkret? Wir gewähren Einblicke in versicherungsinterne Denkweisen und Strukturen.

Politisch initiiert wurde das Wettbewerbsstärkungsgesetz (WSG) am 02.02.2007 verabschiedet. Zielsetzung der Reform war es, die Alterungsrückstellungen portierbar(vom lateinischen Wort portare für „übertragen“) zu gestalten und eine neue Art von Wettbewerb zwischen den Anbietern herzustellen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten sich die Versicherer der Alterungsrückstellungen im Falle einer Kündigung sicher sein. Zukünftig (Chronologie beachten) können Teile der angesparten Rückstellungen zu einem anderen Versicherer übertragen werden. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt, um die PKV-Beiträge im Alter bezahlbar zu halten.

Als Maßnahme der Finanzierbarkeit der Beiträge im Alter werden im Rahmen der Kalkulation Altersrückstellungen von jedem privaten Krankenversicherer (Krankheitskostenvollversicherung) gebildet. Altersrückstellungen werden durch die Kalkulation nach Art der Lebensversicherung gebildet und verzinslich angesammelt. Rechtliche Grundlage finden Sie in der Kalkulationsverordnung (KalV) in Verbindung mit §12 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Das System der gesetzlichen Krankenversicherung sieht als umlagefinanziertes Solidaritätsprinzip eine solche Kapitalbildung nicht vor.

Die Beitragsentwicklung der privaten Krankenversicherung ist seit den 90er Jahren eine immerwährende, aktuelle und brisante Frage für Versicherte der privaten Krankenversicherung. Gerade für Kunden, die den Wechsel aus der GKV in die PKV avisieren, ist die Fragestellung „Wie hoch sind die Beiträge im Rentenalter für meine private Krankenversicherung und wie werden diese finanzierbar für mich?“ ein zentraler Entscheidungsparameter.

Der gesetzliche Zuschlag für privat Krankenversicherte wurde zum 01.01.2000 eingeführt. Heute ist der gesetzliche Zuschlag ein fester Bestandteil jeder privaten Krankheitskostenvollversicherung. Kunden, welche bereits vor dem Jahr 2000 privatversichert waren, konnten entscheiden, ob der Zuschlag als fester Bestandteil in den Vertrag aufgenommen wurde. In diesem Fall wurde der Beitrag jährlich um 2 % erhöht, bis auch hier die 10 % als gesetzlich zulässige Höchstgrenze erreicht wurden.
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