Was ist eigentlich eine PKV-Tarifoptimierung? Im Allgemeinen wird darunter verstanden, durch einen Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft Vorteile zu erzielen. Doch Versicherer mögen das Thema nicht. Warum eigentlich? Die Kunden schätzen diese Beratungsart. Anhand der AXA zeigen wir, wie eine PKV-Tarifoptimierung innerhalb der Gesellschaft funktioniert.

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Mit 49 Jahren 905 Euro Beitrag bei der AXA – Problem erkannt?

Unser Kunde ist Arbeitnehmer und zahlt mit 49 Jahren bereits 905 Euro PKV-Beitrag monatlich. Damit kostet die Private Krankenversicherung fast genauso viel wie die Gesetzliche Krankenversicherung. In der gesetzlichen Krankenkasse gibt es zwischen den Anbietern kaum Leistungsunterschiede. In der privaten Krankenversicherung können die Leistungen individuell zusammengestellt werden. Deswegen sagt die Beitragshöhe noch nichts über die Qualität des Vertrages aus.

Bei einer PKV-Tarifoptimierung kommt es immer auf das Gesamtbild an. Es wird auch nicht nur ein Baustein der PKV geprüft, sondern ein Blick auf das große Ganze geworfen. Der aktuelle PKV-Vertrag des Kunden umfasst fünf verschiedene Bausteine.

Schritt eins der Tarifoptimierung – was ist versichert?

Der Krankenversicherungstarif Vision 2 ist seit 1999 am Markt und zählt damit zu den Alte Welt Bisextarifen. Der Tarif wurde 2009 für Neukunden geschlossen, – wobei das Thema offene und geschlossene Tarife für Bestandskunden nicht relevant ist. Geschlossen werden Tarife nur für Neukunden. Bestandskunden dürfen die Tarife einer Tarifwelt frei wählen. Ist man jedoch in einer neueren Welt, ist die Rückkehr nicht mehr möglich. Man kann sich in den Welten also immer nur nach vorne bewegen und die Tarife dann jeweils auswählen.

Die Leistungen sind teilweise in die Jahre gekommen. Vorsorgeuntersuchungen sind nach gesetzlichen Programmen versichert und fallen in den Selbstbehalt. Diese Regelungen hält viele Männer von notwendigen Vorsorgeuntersuchungen ab (=kürzeres Leben). Moderne Tarife lösen das besser. Der Selbstbehalt ist mit 550 Euro in Ordnung, weil dieser nicht zu hoch ist. Tarife mit hohem Selbstbehalt bilden durch die geringe Prämie weniger Alterungsrückstellungen und sind langfristig bei einem Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft nachteilig. Dazu sind Wahlleistungen (Zweibettzimmer und freie Arztwahl) versichert.

Natürlich wirken modernere Bedingungen wie vom AXA-Tarif ActiveME erst mal besser. Doch auch bei modernen Tarifen müssen wir genau vergleichen. Zum Beispiel sind Heilmittel zu 80 % und dann auch nur bis zu den Preisen der Heilmittelliste. Die Tarifbedingungen im Tarif Vision 2 sind besser formuliert. Hier ein Auszug:


Quelle: www.psp-software.de

Die Formulierung für Hilfsmittel (medizinisch-technische Geräte und Körperersatzstücke) ist geschlossen. Die Bedingungen sind im ActiveMe besser formuliert, wenn auch wieder an andere Stelle Einschränkungen vorhanden sind.


Quelle: www.psp-software.de

Versicherungsleistungen in Euro dargestellt sind langfristig immer kritisch zu sehen. Durch die Inflation und technischen Fortschritt werden Lösungen immer teurer. Die Eurowerte werden aber nicht erhöht. Zum Beispiel sind die Leistungen für Hörhilfen (1.450 Euro pro Ohr) heute schon zu niedrig im ActiveMe.

Wichtig: Es gibt keine günstigen PKV-Tarife, sondern nur Tarife, welche aufgrund eingeschränkter Leistungen, geringerer Bildung von Altersrückstellung oder Kalkulationsverwerfungen günstiger dargestellt sind.

Seit 1995 ist die Pflegversicherung Pflicht in Deutschland. Hinter dem Tarif PVN verbirgt sich die Pflegepflichtversicherung. Dieser Tarif lässt sich ergänzen, aber ansonsten nicht ändern.

Das Kurtagegeld 350/50 wird pro Kurtag gezahlt. Dazu ist der Beitrag niedrig. Muss man nicht haben, kann man aber haben.

Das Krankentagegeld 806/115 ist die Absicherung der Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit. Die versicherte Summe mit einem Tagessatz von 115 EUR täglich entspricht einem monatlichen Krankentagegeldanspruch als Lohnausgleich von 3.450 Euro und ist bei Arbeitnehmern deutlich zu niedrig. Der Kunde hat 6.100 Euro Nettogehalt. Bei Arbeitsunfähigkeit behält die AXA den PKV-Beitrag ein und zahlt netto 2.540 Euro aus. Als Arbeitnehmer in der PKV ist bei Arbeitsunfähigkeit der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) zu beachten. Aufgrund der Arbeitsunfähigkeit wird kein Rentenversicherungsbeitrag abgeführt.


Quelle: brutto-netto-rechner.info

Bei 11.500 Euro Bruttogehalt beträgt der Beitrag zur Rentenversicherung monatlich 1.256 Euro. Bei langfristigen Arbeitsunfähigkeiten drohen durch Nichtzahlung des Beitrages empfindliche Rentenkürzungen. Zusätzlich sinkt der Zuschuss zur PKV von der GRV im Rentenalter.

Wenn das Krankentagegeld nicht richtig abgesichert wird, droht ein Armutsrisiko. Wer von der Arbeitskraft und den Gehaltszahlungen lebt (und nicht von Mieterträgen, Dividenden, etc. Leben kann) muss immer sicherstellen, dass Geld auch bei Arbeitsunfähigkeit fließt. Das gilt insbesondere für PKV-Kunden, da deren PKV Beitrag im Rentenalter nicht von Ihrem Einkommen erhoben wird.

Schlussendlich hat unser Kunde aktuell gerade einmal 1.285 Euro Lohnfortzahlung versichert. Die Differenz zu 6.100 Euro Nettogehalt ist schon gewaltig.

Achtung: Es gibt keine Kulanzerhöhungen bei der Krankentagegeldversicherung. Deshalb sollten Sie mit der Erhöhung des Krankentagegeldsatzes nicht warten.

Der Tarif BEA-U ist ein Beitragsentlastungstarif der AXA, um die PKV-Beiträge im Rentenalter zu senken. Diese Tarife sind grundsätzlich empfehlenswert. Auch wenn die Absicherung der PKV-Beiträge im Rentenalter ein wichtiges Ziel ist, wurden in diesem Fall Konstruktionsfehler gemacht. Die Kombination der Tarife fühlt sich gut an (hohe Beitragsentlastung im Rentenalter) funktioniert aber nur, wenn der Kunde bis 67. Jahre durcharbeiten kann. An dieser Stelle setzen wir zur PKV-Tarifoptimierung an.

Schritt zwei der Tarifoptimierung – macht das alles so Sinn?

Anders als viele Kunde erwarten, ist der KV-Tarif Vision direkt nicht das Problem. Das Problem ist das Krankentagegeld. Denn es ist viel zu niedrig angesetzt. Wer 6.100 Euro Nettogehalt hatte, wird nicht von 1.256 Euro leben können. Oftmals kann der finanzielle Engpass bei Arbeitsunfähigkeit nur durch Einsparungen an anderer Stelle gemindert werden. Essen und Wohnen müssen wir auch bei Arbeitsunfähigkeit.

Doch die eigene Altersvorsorge bietet oftmals Kürzungspotenzial. Immerhin ist das Rentenalter noch weit weg. Der Tarif BEA-U ist auch eine Form der Altersvorsorge. Wenn der Arbeitgeber den Zuschuss zu PKV einstellt, kann der BEA-Tarif in der Beitragshöhe reduziert werden. Dieser Schritt spart Geld, wird aber im Rentenalter zum Nachteil.

Fazit Tarif BEA: Es macht keinen Sinn, den Entlastungstarif einzuschließen, bevor nicht die Lohnfortzahlung geregelt ist. Zuerst muss sichergestellt werden, dass in gesunden und kranken Zeiten die Bezahlung der Altersvorsorge gesichert ist.

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Exkurs: Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und Altersvorsorge

Stellen Sie sich den PKV-Vertrag wie einen Flugzeugträger vor. Ein solches Schiff ist niemals allein unterwegs. Ihr PKV-Vertrag sollte auch nicht allein unterwegs sein. Es gibt wichtige Absicherungsarten, die Stimmen müssen. Denn bei Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und im Rentenalter muss der Vertrag weiterbezahlt werden. Vier Punkte muss ein PKV-Vertrag erfüllen. Alternativ ist die GKV die bessere Wahl.

Punkt eins GKV oder PKV: Stimmen die Leistungen des KV-Tarifs?

Wenig Selbstbehalt und hohe Leistungen sind ein Schlüssel für Zufriedenheit. Jährlich steigt Ihr Beitrag um ca. 25 Euro. Planen Sie das ein.

Punkt zwei GKV oder PKV: Ist das Krankentagegeld richtig berechnet?

Es ist nicht teuer, das Nettogehalt plus Zusatzkosten zu versichern. Bei 6.000 Euro Nettogehalt und 2.000 Euro Zusatzkosten beträgt der Krankentagegeldsatz 260 Euro. Praxistipp: Mit Karenzzeiten arbeiten. Das senkt die Absicherungskosten. So kostet das Krankentagegeld ab dem vierten Monat nur noch die Hälfte gegenüber der Absicherung ab der siebten Woche. In einem sogenannten Stufenmodell, sichert man den Ernstfall ab und schützt sich vor Altersarmut, hat aber dennoch einen bezahlbaren Preis.

In der PKV wird das Krankentagegeld zeitlich unbegrenzt gezahlt. Das ist zumindest so lange, bis aus einer Arbeitsunfähigkeit eine Berufsunfähigkeit entsteht.

  • Arbeitsunfähigkeit: Die Arbeitsfähigkeit ist vorübergehend nicht vorhanden.
  • Berufsunfähigkeit: Die Arbeitsfähigkeit ist dauerhaft im jeweilig ausgeübten Beruf nicht vorhanden.

Im Fall einer Berufsunfähigkeit stellt der Versicherer die Zahlungen aus dem Krankentagegeldtarif ein. Zu diesem Zeitpunkt startet die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Punkt drei GKV oder PKV: Besteht ein ausreichender Schutz vor Berufsunfähigkeit?

Der Schutz vor Berufsunfähigkeit ist wichtig. Die Wichtigkeit einer Versicherung können Sie aus der Beitragshöhe ableiten. Beispiel: Der Kurtarif der AXA 350/50 kostet monatlich 1,96 Euro. Eine BU-Rente von 6.000 Euro kostet für unseren Kunden ungefähr 300 Euro im Monat. Je teurer eine Versicherungsart ist, desto höher das Eintritts- bzw. Kostenrisiko und umso wichtiger ist die Absicherung.

Bei einem Nettogehalt von 6.000 Euro sollten Minimum 4.000 Euro versichert werden. Arbeitnehmer können bei einem Totalausfall ca. 2.000 Euro zusätzlich von der Rentenversicherung bekommen.

Praxistipp: Eine BU-Rente von 4.000 Euro ist nur mit ärztlicher Untersuchung abschließbar. Ärztliche Untersuchungen bergen aber auch immer das Risiko, dass man etwas findet, was noch nicht bekannt war oder man einen schlechten Tag für Blutwerte erwischt hat. Deswegen raten wir den Schutz auf zwei Versicherer aufzuteilen. Damit wird die Gesundheit nur mit Antragsfragen überprüft und nicht mit einer ärztlichen Untersuchung.

Das Rentenalter liegt heutzutage bei 67 Jahren. Deshalb sollte der BU-Schutz immer bis 67 laufen.

Punkt vier GKV oder PKV: Was leistet Ihre Altersvorsorge?

Bei 6.000 Euro Nettogehalt sollte auch das Renteneinkommen mindestens 4.000 Euro betragen. Der PKV-Vertrag schlägt mit ca. 1.000 Euro zu buche. Viel dünner sollten Sie nicht ins Rentenalter gehen.

Praxistipp: Viele Rentenversicherungen können mit Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit abgeschlossen werden. Das ist zwar meistens teurer als die BU-Rente um den Rentenversicherungsbeitrag zu erhöhen, dafür aber mit verringerter Gesundheitsprüfung möglich. Die Basler ist hier eine Empfehlung. Der Versicherer bietet bis 300 Euro Monatsbeitrag die Beitragsbefreiung bei BU mit wenigen Gesundheitsfragen.

Must-Have: Entweder die BU-Rente um die Beiträge zur Altersvorsorge erhöhen oder die Beiträge zur Altersvorsorge mit einer Beitragsbefreiung bei BU ausstatten.

Schritt drei der Tarifoptimierung – das PKV-Konzept

Arbeitgeber müssen den PKV-Vertrag bezuschussen. Im Jahr 2022 liegt der PKV Beitrag welcher zuschussfähig ist bei maximal 769,15 EUR. Ziel ist bei möglichst guten Leistungen den Arbeitgeberzuschuss vollständig auszunutzen. Bei der Berechnung des Arbeitgeberzuschusses wird die Pflegeversicherung (PVN) immer extra berechnet. Aus diesem Grund trennen wir die Krankenversicherungsbausteine vom Pflegeversicherungsbaustein. Aktuell ist die Situation ungünstig.

  • KV-Bausteine: 850,39 Euro (AG-Zuschuss 384,58 Euro = 465,82 Euro Eigenanteil)
  • PV-Baustein: 54,43 Euro (AG-Zuschuss 50% = 27,22 Euro)
  • Gesamtbeitrag: 904,82 Euro

Unisextarife vor Tarifwechsel prüfen

Für unseren Kunden stellt sich die Frage, ob ein Wechsel in Unisextarife empfehlenswert ist. Der Wechsel von der Bisextarifwelt in die Unisextarifwelt ist ein einmaliger Vorgang, der nicht umkehrbar ist. Der Standardtarif für Rentner (STN) entfällt dauerhaft. Folglich prüfen wir vor einem Tarifwechsel, ob die Unisextarifwelt eine Option ist. Unser Kunde hat im Rentenalter einen Beitrag im Standardtarif von ca. 400 Euro zu erwarten. Auch wenn moderne Unisextarife bessere Leistungen bieten, sollte der Beitrag dennoch vergleichbar sein. Dazu ist wichtig zu wissen, dass der Beitrag der Krankenversicherungsbausteine im Rentenalter nicht künstlich (durch Leistungsreduzierung oder hohem Selbstbehalt) unter 400 Euro zu gesenkt werden sollte. Denn im Rentenalter erhalten Arbeitnehmer ca. 200 Euro Zuschuss zur PKV von der gesetzlichen Rentenversicherung. Ist der Beitrag niedriger als 400 Euro, sinkt der Zuschuss anteilig (Formel: halber Satz des GKV-Höchstbeitrages - maximal 50 % des KV-Beitrages). Schlussendlich: Der Wechsel in einen Unisextarif sollten langfristig lohnend sein.

Krankentagegeld durch andere Versicherer erhöhen

Neben der Entscheidung, ob Bisex- oder Unisextarife gewählt werden, sollte das Krankentagegeld erhöht werden. Aufgrund Vorerkrankungen haben wir einen Tarif der Allianz ausgewählt.

Profi-Tipp: Erfahrungsgemäß ist es fast immer einfacher, bei einem anderen Versicherer das Krankentagegeld zu erhöhen als beim Eigenen. Der Grund dafür ist, dass ein neuer Versicherer Gesundheitsfragen im zeitlich begrenzten Rahmen stellt. Der eigene Versicherer stellt ebenfalls zeitlich befristete Fragen, bewertet aber zusätzlich alle Rechnungen, die jemals eingereicht wurden. Auch wenn ein zweiter Versicherer ins Spiel kommt, ist der Baustein/ Beitrag trotzdem arbeitgeberzuschussfähig.

Optionen der Tarifoptimierung

Die Tarifbausteine könnten sich wie folgt ändern. Links der alte Vertrag in der Mitte und auf der rechten Seite die neuen Optionen. Rechts haben wir den Entlastungstarif erhöht, um den Entfall des Standardtarifs (Unisextarif) zu kompensieren.


Quelle: www.psp-software.de

Der Arbeitgeberzuschuss ist fast vollständig ausgereizt. Der Vorteil von Arbeitnehmern: Der Arbeitgeberzuschuss zur PKV steigt jährlich an.

  • Arbeitgeberzuschuss 2017: 317,55 Euro
  • Arbeitgeberzuschuss 2022: 384,58 Euro

Seit 2017 ist der Arbeitgeberzuschuss zur PKV jährlich um 13 Euro gestiegen. Damit sind Beitragserhöhung von 26 Euro jährlich refinanziert. Nachdem das Krankentagegeld richtig abgesichert ist, prüfen wir jetzt die Versorgung bei Berufsunfähigkeit.

Berufsunfähigkeitsabsicherung passend erhöhen

Unser Kunde hat bei der Generali eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit 900 Euro Rente. Damit ist Absicherung bei Berufsunfähigkeit ebenfalls viel zu dünn. Natürlich muss im BU-Fall auch der PKV-Beitrag und Altersvorsorge bezahlt werden. Deswegen ist der nächste Schritt der Tarifoptimierung eine Erhöhung der Leistung bei Berufsunfähigkeit.

Je nach gewählter Tarifoption erzielt der Kunde ca. 100 Euro Beitragsreduzierung. Dafür sind locker 2.500 Euro zusätzliche BU-Rente absicherbar.

Versicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung können bei einem dauerhaften Totalausfall der Arbeitskraft eine Erwerbsminderungsrente beziehen. Mit Auszahlung der Erwerbsminderungsrente wird dann einen Zuschuss zur PKV gezahlt. Dieser Zuschuss wird auch ausgezahlt, wenn der PKV-Versicherte eine Altersrente von der gesetzlichen Rentenversicherung bezieht.

Die Versorgung bei Berufsunfähigkeit sieht jetzt wie folgt aus:

  • 900 Euro Generali selbständige BU-Versicherung
  • 2.500 Euro HDI BU-Basisrente (inkl. Beitragsbefreiung im BU-Fall)
  • 2.000 Euro Erwerbsminderungsrente GRV (+159 Euro PKV-Zuschuss)
  • Gesamtversorgung: 5.559 Euro

Nach dem Erwerbsleben kommt das Rentenalter

Aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhält der Kunde ca. 3.000 Euro Altersrente. Diese Zahl können wir der Renteninformation der gesetzlichen Rentenversicherung entnehmen.

Nimmt der Kunde das Unisexangebot an, wird der Beitrag von heute 800 Euro um ca. 400 Euro auf 1.200 Euro mit 65 Jahren steigen.

Ab dem 60. Lebensjahr entfällt der gesetzliche Zuschlag. Das Guthaben daraus stabilisiert die Beiträge ab dem 65. Lebensjahr. Das Krankentagegeld entfällt ab Rentenbeginn und mit 67 Jahren reduziert der Entlastungstarif den PKV-Beitrag um 400 Euro, garantiert. Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt einen Zuschuss zur PKV von ca. 240 Euro. Alle vier Werte ergeben ungefähr 780 Euro Nachlass in der PKV im Rentenalter.

  • 3.000 Euro Altersrente GRV
  • 780 Euro PKV-Reduzierung, damit bleibt ein Restbetrag der PKV von 420 EUR monatlich.
  • Kostendeckung: 3.780 Euro

Wir erinnern uns: Mindestziel in der Altersvorsorge sind 4.000 Euro bei einem PKV Beitrag von 1.200 EUR. Es fehlen also noch 220 EUR für den Kunden, um die Mindestaltersvorsorge zu erreichen.

Deshalb empfehle ich den BU-Schutz mit einer Basisrente abzusichern. Das kostet dann zwar einem Mehrbetrag, aber es wird noch einen Rentenauszahlung erzielt.

Sparbeitrag brutto 300 EUR
Sparbeitrag netto nach Steuervorteil 187 EUR
Vereinbarte BU-Rente 2.500 EUR
Lebenslange Rente ab 67 250 EUR

Der Kunde investiert in seine langfristig geplante Gesamtabsicherung damit 87 EUR mehr als zu Beginn der Beratung. Dafür ist eine gute Grundversorgung sichergestellt.

PKV-Tarifwechsel mit Leistungsreduzierungen

Mit unserem bisherigen PKV-Konzept hat der Kunde ungefähr 87 Euro monatliche Mehrbelastung. Bei einem Nettogehalt von 6.100 Euro macht das 1,4 % vom Gehalt aus. Klingt möglich, oder?

Wer die Sicherheit ohne Mehrbelastungen erreichen möchte, könnte den PKV-Tarif in einfachere Tarife wechseln. Ich bin kein Freund von hohen Selbstbehalten. Zumindest nicht im Erwerbsleben. Der Joker auf niedrige Beiträge sollte erst im Rentenalter gezogen werden. Deswegen könnten zu Beispiel die Wahlleistungen (Zweibettzimmer und freie Arztwahl) entfernt oder auf andere Leistungen verzichtet werden. Doch solche Schritte sollte gut überlegt sein. Denn in der Regel können Reduzierungen von Leistungen nicht mehr korrigiert werden. Machen Sie sich bewusst, warum Sie Wahlleistungen wünschen. Denn in der Regel können Sie für weniger Geld auch bei anderen Versicherern Wahlleistungen light versichern. Zum Beispiel kann das Zweibettzimmer auch über ein Krankenhaustagegeld abgesichert werden. Oder wer einfach Wahlleistungen bei schweren Erkrankungen wünscht findet bei der AXA oder bei anderen Versichern Schutz.

Unser PKV-Tarifwechsel Tipp

Nehmen Sie sich die Zeit, um mit einem Profi über Ihren PKV-Vertrag zu sprechen. Planen Sie dabei immer langfristig. Wir erstellen gerne für Sie ein PKV-Konzept und helfen unter Einbeziehung der bisherigen Lösungen ein solides Konzept zu erstellen. Die Erfahrungen aus über 1.000 PKV-Beratungen jährlich zeigt, dass ein stabiler Vertrag fast immer möglich ist. Gerne helfen wir dabei.