Beitragserhöhung Provinzial PKV zum 1.1.2021

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Anja Glorius
16. November 2020
Beitragserhöhung Provinzial PKV zum 1.1.2021

Beitragserhöhung Provinzial PKV zum 1.1.2021

Erst Corona, dann eine saftige Beitragserhöhung der privaten Krankenversicherung. Betroffene Versicherte der Provinzial Krankenversicherung erhalten in diesen Tagen und spätestens Anfang Dezember eine Änderungsmitteilung über Beitragsanpassungen. In den meisten Fällen handelt es sich um Erhöhungen, eher selten, aber immerhin erwähnenswert sind auch Beitragssenkungen. Welche Tarife der Provinzial voraussichtlich betroffen sind und was Sie angesichts steigender Prämien tun können, lesen Sie hier in diesem Beitrag.

Was tun bei Beitragserhöhungen in der Privaten Krankenversicherung?

Bei einer bevorstehenden Beitragserhöhung haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • PKV-Wechsel zu einem neuen Anbieter
  • Erhöhung des Selbstbehalts
  • Interner Tarifwechsel gem. § 204 VVG
  • In den Standard- oder Basistarif seines Versicherers wechseln

Mit der Beitragserhöhung erhalten Sie automatisch ein Sonderkündigungsrecht. Hiermit können Sie theoretisch schnell in eine andere Krankenversicherung wechseln. Doch gerade langjährig Versicherte sollten diesen Schritt nicht übereilen. Eine Kündigung hat meist immer erhebliche finanzielle Konsequenzen, da die wichtigen Altersrückstellungen, die die Beiträge im Alter reduzieren und Ihre sonstig erworbenen Rechte teilweise oder sämtlich verlorengehen. Wechseln Sie zu einem neuen Versicherer, dann wird im Allgemeinen eine neue Gesundheitsprüfung erforderlich, die in Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen bzw. einer Ablehnung resultieren kann.

Die Höhe des Selbstbehaltes ist variabel, darf aber für ambulante und stationäre Leistungen zusammen die Grenze von 5 000 Euro nicht überschreiten. Bei der Erhöhung des Selbstbehalts läuft es so, dass der Versicherte die Rechnungen bis zur Höhe des vereinbarten Selbstbehalts selbst zahlt und erst alle Rechnungen, die darüber hinausgehen bei seiner Krankenversicherung einreicht. Die Versicherung erstattet ihm dann die Ausgaben, die über den Selbstbehalt hinausgehen. Solange der Versicherte jung und gesund ist, ist die Erhöhung des Selbstbehalts eine attraktive Option, um seine PKV Beiträge zu senken. Der Haken besteht allerdings darin, dass eine spätere Reduzierung des Selbstbehaltes in den meisten PKV Tarifen mit einer erneuten Gesundheitsprüfung einhergeht. Gibt es mittlerweile relevante Erkrankungen, kann der Versicherer für die Leistungsausweitung einen Risikozuschlag verlangen oder auch die Senkung des Selbstbehaltes ablehnen.

Private Krankenversicherung – Beitragserhöhung für Wechsel nutzen oder nicht?

Nachdem eine Kündigung und damit der Wechsel zu anderen Krankenversicherern nicht immer die beste Wahl ist, nehmen wir den internen Wechsel innerhalb seiner Versicherung in den Blick. Das sogenannte Tarifwechselrecht besteht seit 2009 und ermöglicht allen Privatversicherten jederzeit in einen anderen Tarif seines PKV Anbieters zu wechseln. Beim internen Tarifwechsel werden die bis dahin gebildeten Alterungsrückstellungen in vollem Umfang angerechnet. Außerdem entfällt die erneute Gesundheitsprüfung, sofern der neue Tarif gleich viel oder weniger Leistungen vorsieht. Bei zusätzlichen Leistungen ist eine Gesundheitsprüfung nur für ebenjene Mehrleistungen relevant oder der Versicherte verzichtet auf Mehrleistungen.

Versicherte ab dem 55. Lebensjahr erhalten automatisch bei PKV Beitragserhöhungen konkrete Tarifalternativen von ihrem Versicherer angeboten. Auch andere wechselwillige Versicherte erhalten oftmals auf Anfrage geeignete Tarife angeboten. Allerdings gehen diese Vorschläge häufig nicht bzw. wenig über den Standard- oder Basistarif hinaus. Die Leistungen dieser brancheneinheitlichen Tarife orientieren sich am Katalog der gesetzlichen Kassen.

Das Versicherungsunternehmen möchte seine Versicherten zwar halten, empfiehlt aber erfahrungsgemäß nicht immer die wirklich besten Tarifoptionen. Hier besteht einfach ein Interessenskonflikt. Daher ist es empfehlenswert, für den Wechsel in einen günstigeren Tarif fachliche Expertise und persönliche Beratung einzuholen. Das Team der KVoptimal.de GmbH hat jahrzehntelange Erfahrung und bietet eine von den Versicherungsunternehmen unabhängige Beratung und Begleitung durch den gesamten (unkomplizierten) Wechselprozess.

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Welche Tarife der Provinzial sind wahrscheinlich von der Beitragsanpassung betroffen?

Um verärgerten Versicherten den Wind etwas aus den Segeln zu nehmen: Die Krankenversicherungen sind gesetzlich dazu verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob die kalkulierten Beiträge noch mit den tatsächlichen Ausgaben für Leistungen übereinstimmen. Dabei gibt es seitens des Gesetzgebers klare Schwellenwerte, deren Überschreitung eine Prüfung nach sich zieht und ggf. Beitragsanpassungen – nach oben und unten. Unter Krankenversicherern macht sich Kritik am bestehenden System breit, was durch die Wahl der Schwellenwerte unweigerlich zu Beitragssprüngen, also Erhöhungen im zweistelligen Bereich, führen. Dies sei ihren Versicherten nur schwer zu vermitteln und überstrahlt die vielen Jahre vorher ohne Steigerungen. Sie plädieren für softere Werte und demzufolge erwarteten niedrigeren Beitragsschritten.

Nach aktuellem Stand sind könnten folgende Tarife bei der Provinzial Krankenversicherung PKV 2021 von einer Beitragserhöhung betroffen:

PKV-Beitragserhöhung: Wie entwickeln sich 2021 die Kosten für die PKV?

Für Beitragssteigerungen bei Krankenvollversicherungen können verschiedene Gründe ausgemacht werden. Dauerbrenner und Hauptschuldige ist der anhaltende Niedrigzins, ebenfalls Kostentreiber sind die steigende Lebenserwartung, die – nüchtern betrachtet – die Leistungsausgaben für immer mehr ältere und naturgemäß kränkere Versicherte erhöht und Mehrausgaben für neue Behandlungsmethoden und medizinische Geräte sowie die Inflation, die gerade durch die Mehrwertsteuersenkung negativ ausfällt, aber in den vergangenen Jahren auch zum Prämienanstieg beitrug. Alles wird eben teurer. Im Schnitt verdoppeln sich die PKV-Beiträge etwa alle 20 Jahre. Durchschnittlich steigen die Prämien etwas unter 3 Prozent jährlich. Die Quote liegt immerhin etwas unterhalb der Beitragssteigerung bei den gesetzlichen Krankenkassen, welche bei über 3 Prozent liegt.

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