Die PKV für Angestellte

Die private Krankenversicherung für Angestellte verspricht viele Vorteile. So ist der Versicherungsschutz meist besser als der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkasse. Außerdem sind einmal vereinbarte Leistungen garantiert und können nicht gekürzt werden. Doch in die private Krankenversicherung kann nicht jeder wechseln. Um sich privat versichern zu können, muss ein Arbeitnehmer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Außerdem sollte geprüft werden, ob ein Wechsel in die PKV aufgrund der aktuellen Lebenssituation und der Familienplanung wirklich sinnvoll ist.

Wann kann ich mich als Angestellter privat versichern?

Der Gesetzgeber legt fest, wer sich privat krankenversichern darf. Dabei gelten je nach Berufstätigkeit verschiedene Voraussetzungen. Arbeitnehmer haben erst die Wahl zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung, wenn ihr Bruttoeinkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze oder auch Versicherungspflichtgrenze genannt übersteigt.
Die Grenze wird jedes Jahr neu festgelegt. Erst wenn das Bruttoeinkommen diesen Wert überschreitet, können Angestellte in die private Krankenversicherung wechseln. Doch verpflichtend ist dies nicht. Sie können auch als freiwillig gesetzlich versichertes Mitglied in der Krankenkasse bleiben.

Familie mit Versicherungsschein

Versicherungspflichtgrenze: Wie viel muss ich verdienen, um mich privat versichern zu können?

Um sich privat krankenversichern zu können, muss das Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegen. Diese wird jedes Jahr neu angepasst und erhöht.

    • 2021 muss das Bruttoeinkommen mindestens 64.350 Euro im Jahr betragen, um von der GKV in die PKV wechseln zu können.

Erhöht sich die Jahresarbeitsentgeltgrenze im folgenden Jahr und das Bruttoeinkommen fällt darunter, kann der Angestellte wieder versicherungspflichtig werden und muss zum Ende des Kalenderjahres in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren. Es sei denn, der Arbeitnehmer stellt einen Antrag auf Befreiung nach § 6 SGB VI. Dann kann er weiterhin in der privaten Krankenversicherung versichert bleiben. Dies gilt auch, wenn sich das Bruttoeinkommen nur vorübergehend reduziert hat und dadurch unter die Versicherungspflichtgrenze fiel. Beispielsweise aufgrund von Kurzarbeit oder Krankentagegeld.

Familie mit Haus

Welches Einkommen zählt zur Jahresarbeitsentgeltgrenze?

In erster Linie zählt das monatliche Bruttoeinkommen zur Jahresarbeitsentgeltgrenze. Darüber hinaus auch Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie vermögenswirksame Leistungen. Nicht zur Versicherungspflichtgrenze gehören Gewinnbeteiligungen und variierende Sonderzahlungen, die ausfallen können.

Was kostet eine private Krankenversicherung für Arbeitnehmer?

Was eine private Krankenversicherung für Angestellte kostet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn der Beitrag ist von persönlichen Merkmalen und dem gewünschten Versicherungsumfang abhängig. Jedoch spielt es bei den Kosten für eine PKV keine Rolle, wie hoch das Einkommen des Angestellten ausfällt.

So berechnet sich der Beitrag zur privaten Krankenversicherung

Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung berechnen sich die Beiträge in der PKV nicht anhand des Einkommens. Stattdessen sind sie vom Alter bei Antragstellung, dem Gesundheitszustand und dem gewünschten Versicherungsumfang abhängig. Zudem lassen sich die Kosten für eine private Krankenversicherung durch den Einschluss einer Selbstbeteiligung reduzieren. Der Beitrag in der PKV ist allerdings wie auch bei der Krankenkasse nicht garantiert. Steigen die Gesundheitskosten an, kann es zu Beitragserhöhungen kommen. In diesem Fall kann ein interner Tarifwechsel angestrebt werden.

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Wer zahlt die Beiträge zur privaten Krankenversicherung?

Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung entrichtet in erster Linie der Versicherte selbst. Denn bei Privatversicherten wird die Prämie nicht vom Arbeitgeber überwiesen, sondern vom Arbeitnehmer. Doch gibt es für Angestellte eine Besonderheit: Sie können von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss zur privaten Krankenversicherung erhalten.

Arbeitgeberzuschuss zur PKV

Bei gesetzlich versicherten Arbeitnehmern wird der Beitrag für die GKV je zur Hälfte vom Angestellten und vom Betrieb bezahlt. Auch bei Privatversicherten beteiligt sich der Arbeitgeber an den Kosten für ihre Krankenabsicherung. In diesem Fall allerdings in Form eines Zuschusses, den er direkt an seinen Mitarbeiter bezahlt. Der Zuschuss orientiert sich am allgemeinen Beitragssatz zur GKV sowie dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag. 2021 beträgt dieser 379,74 Euro im Monat. Allerdings ist der Zuschuss auf die Hälfte des tatsächlichen PKV-Beitrags gedeckelt. Ein Beispiel:

Monatsbeitrag der PKV Maximaler Arbeitgeberzuschuss Tatsächlicher Arbeitgeberzuschuss
520 Euro 379,74 Euro 260 Euro
(1/2 von 520 Euro)
Fammilie Happy
Leute mit einem Mikrofon

Zusätzlich beteiligt sich der Arbeitgeber an den Kosten für die private Pflegepflichtversicherung. 2021 beläuft sich der maximale Zuschuss auf 73,77 Euro. Somit können privatversicherte Arbeitnehmer 2021 einen Arbeitgeberzuschuss von insgesamt 453,51 Euro im Monat erhalten.
Der Arbeitgeberzuschuss ist steuerfrei. Das Unternehmen kann freiwillig einen höheren Beitrag leisten, um den Angestellten finanziell zu unterstützen. Der übersteigende Anteil unterliegt dann aber der Steuerpflicht.
Hinweis: Einen Zuschuss zur PKV erhalten nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Rentner. Denn die gesetzliche Rentenversicherung beteiligt sich an den Kosten für die private Krankenversicherung. Rentner erhalten 7,95% ausgehend von ihrer gesetzlich bezogenen Rente.

Ist die private Krankenversicherung teurer als die gesetzliche Krankenkasse?

Pauschal lässt sich nicht sagen, ob die private Krankenversicherung teurer ist als die gesetzliche Krankenkasse. Denn die Kosten sind bei beiden Versicherungen immer von den persönlichen Umständen abhängig. Während Gutverdiener aufgrund ihres hohen Einkommens auch einen hohen Beitrag zur GKV leisten müssen, kann die private Krankenversicherung, die einkommensunabhängig ist, preiswerter sein. Vorausgesetzt, sie haben ein junges Eintrittsalter und keinen kostspieligen Tarif. Wohingegen die PKV bei einem hohen Eintrittsalter und mit Vorerkrankungen durchaus teuer sein kann.
Teurer ist die private Krankenversicherung meist für Familien. Denn in der PKV muss für jede versicherte Person ein separater Vertrag mit einem eigenen Beitrag abgeschlossen werden. Die gesetzliche Krankenkasse bietet hingegen die kostenlose Familienversicherung. Damit sind Kinder mindestens bis zum 18. Lebensjahr, bis zum 25. während sie sich in der Ausbildung befinden, beitragsfrei mitversichert. Und auch geringverdienende Ehepaare können kostenlos in der Familienversicherung der Krankenkasse abgesichert sein. Allerdings ist zu bedenken, dass der Leistungsumfang in der privaten Krankenversicherung für Angestellte und ihre Familie besser ist. Sie können je nach Tarif von ärztlichen Wahlleistungen bei Klinikaufenthalten, höherer Kostenbeteiligung beim Zahnarzt und Erstattungen bei Brillen, Heilpraktikerbehandlungen und einem Auslandskrankenschutz profitieren. Eine Alternative kann eine Zusatzversicherung sein.

Leute mit Glühlampe und Münzen

Wann lohnt es sich, privat krankenversichert zu sein?

Die private Krankenversicherung für Arbeitnehmer bietet einige Vorteile. Nicht nur die besseren medizinischen Leistungen, wenn ein entsprechend guter Tarif gewählt wurde. Sie kann sogar preiswerter sein als die gesetzliche Krankenversicherung. Dennoch lohnt sich ein Wechsel von der GKV in die PKV meist nur dann, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt werden:

Männer mit Vertrag

Sie sind jünger als 40 Jahre

Die Beiträge zu einer privaten Krankenversicherung steigen mit den Jahren. Damit die PKV allerdings bezahlbar bleibt, bilden die Gesellschaften sogenannte Altersrückstellungen. Dabei wird ein Teil der Prämie angespart und im Alter dazu verwendet, um den Erhöhungen entgegenzuwirken. Damit dies funktioniert, müssen jedoch möglichst lange Altersrückstellungen gebildet werden. Und bei einem hohen Eintrittsalter entsteht die Problematik, dass die Ansparphase kurz ist. Dadurch wurden nicht genug Altersrückstellungen gebildet und der Beitrag steigt stark an. Aus diesem Grund sollte das Eintrittsalter aus unserer Sicht in der Regel 40 Jahre nicht übersteigen. Außerdem sollte noch ein Teil in einen zusätzliche Beitragsentlastung im Rentenalter investiert werden.

Sie sind gesund und haben keine Beschwerden/ Einschränkungen

Während in der gesetzlichen Krankenversicherung keine Ausschlüsse oder Ablehnungen aufgrund von Vorerkrankungen erlaubt sind, gilt dies nicht für die privaten Krankenversicherer. Sie können Anträge ablehnen oder einem erhöhten Risiko mit Zuschlägen entgegenwirken. Sollte es zu einer Ablehnung kommen, bleibt den Antragstellern nur der Basistarif, dessen Leistungsumfang etwa der gesetzlichen Krankenabsicherung entspricht.
Wer sich also zu guten Konditionen privat krankenversichern möchte, sollte weitestgehend gesund sein. Eine anonyme Risikovorabprüfung kann Aufschluss darüber geben, ob sich bestehende Krankheiten auf den Versicherungsschutz auswirken.

Sie verzichten auf die kostenlose Familieversicherung

Für große Familien bietet die Krankenkasse einen entscheidenden Vorteil. Denn Kinder und geringverdienende Ehepartner lassen sich kostenlos in der Familienversicherung absichern. Wohingegen in der privaten Krankenversicherung für jede versicherte Person ein Vertrag mit einem eigenen Beitrag abgeschlossen werden muss. Und gerade dann, wenn mehrere Kinder vorhanden oder geplant sind, kann die PKV sehr teuer werden. Wer sich als Arbeitnehmer also für eine private Krankenversicherung entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, auf die beitragsfreie Familienversicherung zu verzichten und für jedes Kind eine Prämie zu bezahlen.

Sie verdienen vorraussichtlich dauerhaft gut

Nicht immer lässt sich alles im Leben planen. Dennoch sollte eine private Krankenversicherung nur dann abgeschlossen werden, wenn das Einkommen voraussichtlich und unter normalen Umständen auch hoch bleibt. Denn eine Krankenversicherung ist eine langfristige Entscheidung, die auch in der Zukunft noch bezahlbar sein muss. Und vor allem wenn das 55. Lebensjahr erreicht wurde, ist eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenkasse nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Daher empfiehlt sich die private Krankenversicherung nur für Angestellte, die voraussichtlich dauerhaft ein gutes Einkommen haben.

Die private Krankenversicherung für Angestellte: Eine Entscheidung für die Zukunft

Der wohl größte Vorteil der privaten Krankenversicherung für Angestellte ist der bessere Zugang zu medizinischen Leistungen. Zumindest, wenn ein entsprechender Tarif gewählt wurde. Daher ist es besonders wichtig, vor Vertragsabschluss einen umfassenden Versicherer- und Tarifvergleich durchzuführen. Denn eine private Krankenversicherung sollte immer auf den individuellen Bedarf von jeder einzelnen Person zugeschnitten werden. Die Entscheidung für oder gegen eine PKV muss gut überlegt sein. Unsere Experten von KVoptimal.de GmbH beraten Sie jederzeit zu diesem Thema. Gerne prüfen wir, ob Sie für die private Krankenversicherung geeignet sind und wir finden mit Ihnen zusammen einen Tarif, der zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passt.
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