Wie kann ich meinen PKV Beitrag im Alter senken?

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Anja Glorius
5. März 2018

Wie kann ich meinen PKV Beitrag im Alter senken?

Bei der privaten Krankenversicherung sieht eine typische Beitragsentwicklung so aus, dass die Beiträge mit zunehmendem Alter steigen und mit dem Renteneintritt durch die angesparten Altersrückstellungen wieder sinken. Während Neukunden mit geringen Prämien starten – meist unter dem Niveau der gesetzlichen Krankenkasse –, wächst die Belastung für ältere Versicherte.

So müssen Privatversicherte nach 20, 30 Jahren Mitgliedschaft in der PKV mit Monatsbeiträgen von bis zu 1.000 Euro oder darüber rechnen. Insbesondere für Rentner, deren Einkommen geringer ist, können steigende PKV-Beiträge zum Problem werden. Wir erklären Ihnen, wie es grundsätzlich zu den Beitragssteigerungen im Alter kommt und welche guten Optionen Sie haben, um Ihren PKV Beitrag im Alter senken zu können.

Ursachenforschung – warum die Beiträge im Alter steigen

Prinzipiell ist ein umfangreicher Krankenversicherungsschutz im Rentenalter viel teurer, da die Versicherten statistisch gesehen viel häufiger und viel schwerer krank sind als in jungen Jahren.
So ist der demografische Wandel und in dem Zusammenhang das höhere zu versichernde Risiko und der erwartbare höhere Versorgungsaufwand ein Grund für steigende Beiträge. Zudem muss die Entwicklung von neuen Medikamenten und Behandlungen finanziert werden, was sich auch auf den Beitrag auswirkt.

Die Mitglieder einer privaten Krankenversicherung werden in Tarifgruppen, meistens eines Jahrgangs, zusammengefasst. In jedem einzelnen sogenannten Kollektiv muss die Summe aller zu erwartenden Versicherungsleistungen gleich der Summe aus den Beitragseinnahmen sein – und zwar über die gesamte Versicherungszeit. Die Tarifgruppe wird üblicherweise geschlossen, sodass keine jungen Versicherungsnehmer hinzukommen können und das sogenannte Kollektiv vergreist. Die Folge ist, dass mit der Zeit die durchschnittlichen Gesundheitskosten und damit einher die PKV-Beiträge steigen, ohne dass sie durch jüngere, gesunde Tarifmitglieder reduziert werden, die einzahlen, ohne große Ausgaben zu produzieren.
Schließlich tragen die anhaltenden Mini-Zinsen zu Beitragssteigerungen der privaten Krankenkassen bei. Wenn weniger Rendite am Kapitalmarkt erwirtschaftet wird, muss die Lücke durch Beitragsanpassungen geschlossen werden.

Wie sorgt mein Versicherer vor, dass ich meinen PKV Beitrag im Alter senken kann?

Dass PKV-Beiträge im Alter steigen, ist kein Geheimnis. Es gibt verschiedene Mechanismen, die die Beitragslast für ältere Versicherte und Rentner bereits effektiv senken beziehungsweise ein finanzielles Polster aufbauen. Der wichtigste Baustein sind die Altersrückstellungen. Jeder Versicherte zahlt ab Vertragsunterschrift bis zum einschließlich 60. Lebensjahr einen gesetzlichen Zuschlag in Höhe von 10 Prozent. Dieser wird risikoarm angelegt und gering verzinst und ausschließlich dafür verwendet, den PKV Beitrag im Alter senken zu können und somit bezahlbar zu halten. Mit dem Renteneintritt wird er dann sukzessive ausgezahlt. Zum anderen entfällt mit dem Renteneintritt der Beitrag für das Krankentagegeld, sofern Sie diese abgeschlossen haben. Zusammen macht dies eine Entlastung von etwa 15 Prozent aus.

Wer angesichts bevorstehender steigender PKV-Beiträge Beratung sucht oder wer bereits in Zahlungsschwierigkeiten steckt, sollte die Unterstützung von Versicherungsexperten wie KVoptimal.de suchen, um alle möglichen Sparpotenziale auszuloten. Wir prüfen zum Beispiel, ob sich für Sie ein interner Tarifwechsel rechnet. Diese in aller Regel beste Option und weitere stellen wir Ihnen in unserer Übersicht vor.

Welche zusätzlichen Optionen habe ich zur Beitragsentlastung im Alter?

Je nachdem, ob Sie nur vorübergehend Probleme haben, Ihren PKV-Beitrag zu zahlen, oder ob Sie eine längerfristige Lösung benötigen, ergeben sich verschiedene Empfehlungen. Sind Sie auf kurze, absehbare Zeit zahlungsunfähig, können Sie Ihren PKV-Anbieter um eine Stundung der Beiträge bitten, die dieser dann freiwillig einräumen kann. Übrigens: Können Sie über mehrere Monate Ihren Beitrag nicht zahlen, stuft Ihr Versicherer Sie automatisch in den Notlagentarif ein. Dieser deckt auch wirklich nur akute Behandlungen, zum Beispiel also keine Vorsorgeuntersuchungen, ab. Nach dem Abbau der Beitragsschulden können Sie wieder in Ihren alten Tarif zurückkehren.

 

Benötigen Sie Hilfe? Sprechen Sie uns an.

 

Sind Sie grundsätzlich mit der Beitragszahlung überfordert, ist ein interner Tarifwechsel die wahrscheinlich beste Wahl. Der Gesetzgeber hat Ihnen das Recht eingeräumt, jederzeit und ohne Verlust der angesparten Altersrückstellungen und sonstiger Rechte in einen gleichwertigen Tarif bei Ihrem Anbieter zu wechseln. Das heißt, wie oben erwähnt, können Sie sich problemlos aus einem geschlossenen, alten Tarif verabschieden und in einen neuen wechseln. Sofern Sie vor 2009 in die PKV gewechselt sind, kommt eventuell der Standardtarif für Sie in Betracht, der sich bei den Leistungen und der Beitragshöhe an den Sätzen der gesetzlichen Krankenversicherung orientiert. Allen finanziell Hilfebedürftigen mit neueren Verträgen können jederzeit in den Basistarif wechseln.

Ohne den Tarif zu wechseln, können Sie alternativ einen höheren Selbstbehalt vereinbaren oder verzichtbare Leistungen streichen. Wem zum Beispiel das Einbettzimmer oder die Chefarztbehandlung nicht so wichtig ist, kann hier seine monatliche Prämie senken.

Fazit: Wie Rentner ihren PKV Beitrag im Alter senken können

Die vorgeschriebenen Altersrückstellungen, die jeder Privatversicherte während seiner Versicherungszeit ansparen muss, sind bereits ein gut funktionierendes Werkzeug, um die mit dem Alter steigenden PKV-Beiträge zu reduzieren. Zudem entlastet der Wegfall der Beiträge für die Krankentagegeldversicherung, die man mit dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben nicht mehr benötigt. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen und die PKV-Beiträge mit dem geringeren Renten-Einkommen nicht zu leisten sein, gibt es effektive Instrumente, um den PKV Beitrag im Alter zu senken. Kann hier ein interner Wechsel keine Entlastung bringen, können Sie mit dem Wechsel in den Standardtarif beziehungsweise Basistarif eine gut bezahlbare Beitragshöhe erreichen.

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