Wie unterscheiden sich Bi- und Unisex-Tarife in der PKV?

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Björn Kotzan
19. September 2022
Wie unterscheiden sich Bi- und Unisex-Tarife in der PKV?
Wie unterscheiden sich Bi- und Unisex-Tarife in der PKV?

Bei der Bezeichnung Unisex- und Bisextarife liegt der Unterschied in der Kalkulationsart. Während bei Bisextarifen Männer und Frauen getrennt kalkuliert werden (Frauen sind teurer als Männer im direkten Vergleich), wird bei Unisextarifen nicht mehr nach dem Geschlecht unterschieden. Grundlage für die Änderung der Kalkulationsmethode ist ein Erlass der Europäischen Union vom 21.12.2007. Damals wurde beschlossen, dass Frauen nicht länger aufgrund der Tatsache einer möglichen Schwangerschaft und längerer Lebenserwartung benachteiligt werden dürfen.

Warum hat die EU die Unisex-Tarif-Kalkulation gefordert?

Bis zum Jahr 2012 zahlten Frauen immer mehr als Männer in der privaten Krankenversicherung. Nicht nur, weil Frauen die Kosten für Schwangerschaft und Entbindung mitbringen, sondern vielmehr, weil wir eine längere Lebenserwartung haben.

Nach europäischer Gesetzgebung mussten bis Ende 2012 alle (privaten Kranken)versicherer diese Tarifberechnungsungleichheit beenden. Versicherte Männer und Frauen, welche in den Tarifen der privaten Krankenversicherung ab 2013 versichert sind, zahlen abhängig vom Eintrittsalter den gleichen Beitrag.  

Kurz zusammen gefasst: Unisex = Frauen und Männer zahlen gleich viel Beitrag für Ihren Versicherungsschutz.

  • Bisex = Frauen und Männer zahlen einen unterschiedlichen Beitrag für den Versicherungsschutz.

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Sind Männer in Bisex -Tarifen der PKV per se günstiger?

Der erste Impuls ist häufig: Wenn Männer weniger als Frauen zahlen in Bisex und Frauen und Männer gleich viel in Unisex, dann müssen Männer in Bisex ja immer besser aufgehoben sein.

Ja Sie sparen als Mann gegenüber einer Frau in Bisex zwar Beitrag ein, haben also offensichtlich einen „Rabatt“ oder „Preisvorteil“, die Annahme, das das immer ein guter Plan ist, ist aber in jedem Fall fehlerhaft. Gerade die geschlechtsneutralen Tarife der Unisex-Welt haben den Vorteil, dass hier größere Versichertengemeinschaften entstehen können. Den jetzt sind Frauen und Männer gemeinsam im Risikotransfer (ein Gesundheitsrisiko wird auf viele Köpfe verteilt).

Deshalb sind Unisextarife oft für Männer die bessere Wahl. Trotzdem ist eine pauschale Aussage kaum möglich. Folgende Merkmale haben Unisextarife:

  • Die Unisextarifwelt ist jung. Es gibt deshalb wenig Tarifauswahl bei Unisextarifen.
  • Es werden viel weniger Neutarife entwickelt als früher. Das ist zwar richtig, so wird aber Ihre Ausgangslage bezüglich zukünftiger Tarifwechsel eventuell verschlechtern.
  • Mit Tarifwechsel in einen offenen Tarif entfällt dauerhaft der Standardtarif für Rentner. Wobei das eher bei älteren Kunden ein Thema sein kann.
  • Offene Tarife sind oftmals leistungsstärker und Risikozuschläge können bei einem Tarifwechsel innerhalb der Gesellschaft höher ausfallen. 
  • Die Kollektive sind größer weil, wenn das Neugeschäft geöffnet wird, Frauen und Männer ein Kollektiv bilden.
  • Es spricht viel für Unisextarife, aber manches auch dagegen. Gerade die Tatsache, dass der Wechsel in die Unsiextarifwelt einmalig ist.

Wenn Sie Fragen zu dem Thema haben, mailen Sie und gerne an: info@kvoptimal.de

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